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In der deutschen Grammatik

Germana


0. Einleitung

Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht in der Darstellung des Gebrauchs des Konjunktivs sowohl im Deutschen als auch im Franzősischen. Wie der Titel schon andeutet, geht es um eine kontrastive Behandlung.



Ich habe dieses Thema aus mehreren Grűnden gewählt, vor allem da er mir ermőglicht, verschiedene Aspekte der beiden Sprachen, nämlich Deutsch und Franzősisch zu behandeln. Ich habe dafűr eine Reihe von entsprechenden Arbeiten herausgezogen, die mir dazu verholfen haben, diese Problematik mőglichst eindeutig zu analysieren und darzustellen. Übrigens hat mir dieses Thema das Interesse erweckt, weil es fűr die Fremdsprachler eine der bedeutendsten Schwierigkeiten ist, die sie im Prozess der Aneignung des Deutschen und Franzősischen zu űberwinden haben.

Im ersten Kapitel habe ich mit der Erläuterung des Begriffs beschäftigt und gleichzeitig habe ich versucht sowohl einen Überblick űber die deuschen und di 14314t1910o e franzősischen Modi als auch Erklärungen űber die Erscheinungen des Konjunktivs in der Grammatiken der beiden Sprachen darzulegen. Im zweiten Kapitel habe ich den Formenbestand der beiden Konjunktiven behandelt und verschiedene grammatische Kategorien und Umschreibungen dargestellt, die auch beim Konjunktiv aufgetreten sind. Im dritten Kapitel werden die Anwendungsfälle des deutschen und franzősischen Konjunktivs veranschaulicht: ich habe der Reihe nach alle Kontexten herausgezogen, in den der Konjunktiv eintreten kann. Fűr die beiden Sprachen werden bestimmte Situationen anerkannt, in die dieses Modus űberwiegend vorkommt. Das Besondere meiner Arbeit steht jedoch im vierten Kapitel, der das Kernproblem ausfűhrlich herausarbeit. Es geht dabei um eine kontrastive Behandlung des Konjunktivs und folglich habe ich die Verwendungsweisen dieses finiten Modus im Deutschen im Vergleich zum Franzősischen untersucht, sodass ich schliesslich sowohl die űbereinstimmende Fälle als auch die verschiedenen Unterschiede des Gebrauchs des Konjunktivs in der beiden Sprachen hervorhebe.

Jedem Wort- oder Satzbeispiel im Deutschen habe ich die franzősische Ensprechung oder umgekehrt beigefűgt, sodass man die verschiedenen Mőglichkeiten bemerkt, durch die der Konjunktiv wiedergegeben werden kann. Die meisten der Beispiele wurden von mir geschafft. Ein anderer Teil von dieser wurden aber aus den im Literaturverzeichnis erwähnten Quellen gesammelt und nur zwei Beispiele wurden den literarischen Werken von Goethe und Schiller entnommen. Ich habe mich beműht, die verschiedenen Aspekte mit Hilfe der Beispiele zu erläutern, demzufolge habe ich mich mit meinem Thema auch theoretisch auseinandergesetzt. Als Quellen fűr die Wortlisten habe ich zwei Wőrterbűcher verwendet und zwar: Duden, Die Deutsche Rechtschreibung und Standard Wőrterbuch Franzősisch, Franzősisch-Deutsch/ Deutsch-Franzősisch. Ebenfalls habe ich mich in dem zeitsprachigen Wőrterbuch Harrap's Aktuell nachgeschlagen.

Inhaltverzeichnis

Einleitung

Begriffserklärung

Definition

In der deutschen Grammatik

In der franzősischen Grammatik

Formenbestand des Konjunktivs

Im Deutschen

Der KI (Präsens, Perfekt, Futur) vs. Konj. Präsens, Perfekt, Zukunft

Der KII vs. Konj. Präsens, Plusquamperfekt

Die wűrde- Form

2.2. Im Franzősischen

Der Konjunktiv Präsens

Der Konjunktiv Perfekt

Der Konjunktiv Präteritum

Der Konjunktiv Plusquamperfkt

Gebrauch des Konjunktivs

3.1. Im Deutschen

Gebrauchs des KI

A.  Einfacher Satz

B. Indirekte Rede

C.  Im Nebensatz

3.1.2. Gebrauch des KII

A'. Im Hauptsatz

B'. Indirekte Rede

C'. Nebensatz

3.2. Im Franzősischen

Im Einfach- oder Hauptsatz

Im Nebensatz

Kontrastive Behandlung

4.1. Übereinstimmende Fälle des Gebrauchs des Konjunktivs im Deutschen und im Franzősischen

4.2. Unterschiede der Verwendung des deutschen und franzősischen Konjunktivs

0. Einleitung

Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht in der Darstellung des Gebrauchs des Konjunktivs sowohl im Deutschen als auch im Franzősischen. Wie der Titel schon andeutet, geht es um eine kontrastive Behandlung.

Ich habe dieses Thema aus mehreren Grűnden gewählt, vor allem da er mir ermőglicht, verschiedene Aspekte der beiden Sprachen, nämlich Deutsch und Franzősisch zu behandeln. Ich habe dafűr eine Reihe von entsprechenden Arbeiten herausgezogen, die mir dazu verholfen haben, diese Problematik mőglichst eindeutig zu analysieren und darzustellen. Übrigens hat mir dieses Thema das Interesse erweckt, weil es fűr die Fremdsprachler eine der bedeutendsten Schwierigkeiten ist, die sie im Prozess der Aneignung des Deutschen und Franzősischen zu űberwinden haben.

Im ersten Kapitel habe ich mit der Erläuterung des Begriffs beschäftigt und gleichzeitig habe ich versucht, sowohl einen Überblick űber die deuschen und di 14314t1910o e franzősischen Modi als auch Erklärungen űber die Erscheinungen des Konjunktivs in der Grammatiken der beiden Sprachen darzulegen. Im zweiten Kapitel habe ich den Formenbestand der beiden Konjunktiven behandelt und verschiedene grammatische Kategorien und Umschreibungen dargestellt, die auch beim Konjunktiv aufgetreten sind. Im dritten Kapitel werden die Anwendungsfälle des deutschen und franzősischen Konjunktivs veranschaulicht: ich habe der Reihe nach alle Kontexten herausgezogen, in den der Konjunktiv eintreten kann. Fűr die beiden Sprachen werden bestimmte Situationen anerkannt, in die dieses Modus űberwiegend vorkommt. Das Besondere meiner Arbeit steht jedoch im vierten Kapitel, der das Kernproblem ausfűhrlich herausarbeit. Es geht dabei um eine kontrastive Behandlung des Konjunktivs und folglich habe ich die Verwendungsweisen dieses finiten Modus im Deutschen im Vergleich zum Franzősischen untersucht, sodass ich schliesslich sowohl die űbereinstimmende Fälle als auch die verschiedenen Unterschiede des Gebrauchs des Konjunktivs in der beiden Sprachen hervorhebe.

Jedem Wort- oder Satzbeispiel im Deutschen habe ich die franzősische Ensprechung oder umgekehrt beigefűgt, sodass man die verschiedenen Mőglichkeiten bemerkt, durch die der Konjunktiv wiedergegeben werden kann. Die meisten der Beispiele wurden von mir geschafft. Ein anderer Teil von dieser wurden aber aus den im Literaturverzeichnis erwähnten Quellen gesammelt und nur zwei Beispiele wurden den literarischen Werken von Goethe und Schiller entnommen. Ich habe mich beműht, die verschiedenen Aspekte mit Hilfe der Beispiele zu erläutern, demzufolge habe ich mich mit meinem Thema auch theoretisch auseinandergesetzt. Als Quellen fűr die Wortlisten habe ich zwei Wőrterbűcher verwendet und zwar: Duden, Die Deutsche Rechtschreibung und Standard Wőrterbuch Franzősisch, Franzősisch-Deutsch/ Deutsch-Franzősisch. Ebenfalls habe ich mich in dem zeitsprachigen Wőrterbuch Harrap's Aktuell nachgeschlagen.

1. Begriffserklärung

1.1. Definition

Das, was im Satz gesagt wird, kann vom Sprecher oder vom Schreiber in bestimmter Weise gekennzeichnet bzw. modifiziert werden. Der Satz bekommt so eine bestimmte Aussageweise, also einen bestimmten Modus.

Im Deutschen sowie im Franzősischen steht der Modus (von lat. "modus" - Art, Weise) zum Ausdruck der Modalität und er gehőrt zu den verschiedenen Formen (Wortarten oder grammatischen Kategorien), die der sprechenden Person ermőglichen, ihre Einschätzung der Realität oder der Realisierungsmőglichkeit des bezeichneten Sachverhaltes auszudrűcken. Der Modus wird also als eine Realisierungsmőglichkeit der Mődalität sowohl in dem deutschen als auch in dem franzősischen Verbalsystem aufgefasst.

Elke Hentschel (1990:106) vertritt die Meinung, dass "Der Modus des Verbs eine fest mit der gewählten Verbform verknűpfte Aussage űber die Modalität ist." Auch Peter Eisenberg (1994: 127) betrachtet den Modus als eine syntaktische Einheitskategorie, die zur Signalisierung von Modalität gebraucht wird. Übrigens vertritt Hentschel den Standpunkt (1990:107), dass der Modus als die markierte Form steht, weil er der die Faktizität einer Aussage einschränkt und zwar entweder er Wunsch, Mőglichkeit, kontrafaktisch Angenommenes ausdrűckt oder er die Äusserung Dritter wiedergibt. Soll man daraus schlieβen, dass eine Aussage vom Standpunkt des Sprechers wirklich sein kann, sie kann aber auch mőglich, vorgestellt, erwűnscht, vermutet, erforderlich, befohlen, unsicher, unwirklich usw. sein.

Um die verschiedenen Geltungsweise der Aussage auszudrűcken, bedient sich die Sprache verschiedener lexikalischer und grammatikalischer Mittel. Als wichtiges grammatisches Mittel zur Kennzeichnung einer bestimmten Aussageweise eines Satzes dienen die Modi. Im Folgenden werden wir einen Überblick darűber aussehen.

Im Deutschen unterscheidet man drei verbale Modi: Indikativ (Wirklichkeitsform), Konjunktiv (Möglichkeitsform) und Imperativ (Befehlsform). Gelegentlich wird auch der Infinitiv (Grundform) als ein Modus genannt; allerdings wird der Infinitiv von vielen Linguisten nicht als Modus, sondern als eigenständige Verbform betrachtet (z. B. vergleichbar den Partizipien). Inzwischen kennt das franzősische Verbsystem mehrere Modi als im Deutschen. Da die Terminologie uneintheitlich und teilweise recht verwirrend ist, so haben wir die Entscheidung betroffen, in unserer Arbeit die deutsche Bezeichnung zu verwenden, um die Verwechslung zu vermeiden. Es ist doch zu beachten, dass es keine absolute Entsprechung aller dieser Modi in den beiden Sprachen gibt, wie wir in diesem Ansatz sehen werden. So taucht also im Franzősischen neben dem Indikativ, dem Konjunktiv und dem Imperativ auch Infinitiv (Präs. und Pf.), zwei Partizipien, Konditional und Gerundium auf.

Beschäftige ich mit dem Gebrauch des Konjunktivs, so gilt meine Aufmerksamkeit vornehmlich dem Konjunktiv (von lat. modus coniunctivus- verbindender Modus, deutsch auch Mőglichkeitsform genannt, wie Hentschel (1990:107) signalisiert). Die Komplexität dieser Problematik stift doch mich an, die Besonderheiten des Konjunktivs in einigen Punkte meiner Arbeit gegenűber dem Indikativ herauszuarbeiten. Ebenfalls werde ich den Begriff "Konjunktiv" erklären, sowie er in der deutschen als auch in der franzősischen Grammatik vorkommt.

1.2. In der deutschen Grammatik

Man muss erklären, dass man im deutschen Verbsystem zwischen finiten ( von lat. finitum - begrenzt) und infiniten (unbegrenzten) Formen unterscheidet. Finit nennt man konjugierte Verbformen, also Formen, die nach Person, Numerus, Genus, Modus und Tempus bestimmt sind, z.B. du kommst, wir sind, ihr bleibt, usw. Infinite Verbformen (Infinitive und Partizipien) sind nur nach Tempus und Genus (Verbi) bestimmt, z.B. gegangen, sein, laufend. Hinsichtlich dieser Klassifizierung der Verben lässt sich der Konjunktiv den infiniten Formen zuordnen.

Wie der Indikativ verfűgt auch der Konjunktiv űber ein entwickeltes Formensystem, weil er Träger bestimmter grammatischen Kategorien ist. So bildet der Konjunktiv ein Paradigma, dessen Formen nach Person, Numerus, Tempus und Genus variieren. Im Vergleich zu den indikativischen Formen jedoch stellen die konjunktivischen Formen eher eine Ausnahme dar.

Man muss hinfűgen, dass der Konjunktiv unter bestimmten Bedingungen gebraucht wird. Man unterscheidet meistens KI und KII. Der KI hat Formen nur fűr Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Der KII verfűgt nur űber Gegenwarts- und Vergangenheitsform. Diesen Aspekt werde ich aber in einem folgendem Unterkapitel untersuchen. 1.3. In der franzősischen Grammatik

In der franzősischen Grammatik sind mehrere Modi als im Deutschen zu unterscheiden und zwar: Indikativ, Imperativ, Konditional, Konjunktiv, Infinitiv, Partizip, Gerundium. Der Konjunktiv wird neben den anderen drei finiten Verbformen aufgefasst: dem Indikativ, dem Imperativ und dem Konditional.

In der traditionnellen Grammatik wird der Konjunktiv als einen Modus definiert, der zum Bericht von irreellen Vorgängen dient. Oft steht er als Prädikat in einem Einfachsatz. Er lässt sich auch den Redeteilen zuordnen, in dem Kapitel, der dem Verb zugewendet ist.

In der strukturalischen Grammatik wird inzwischen der Konjunktiv in dem Kapitel űber die Verbalkategorien behandelt. Er steht als Modus neben dem Indikativ und dem Konditional, also neben allen Modi, die kristallisierte Temporalteilungen aufweisen. Der Konjunktiv wird auch in dem Unterkapitel dargestellt, der die Zeitfolge in dem gegenwärtigen Franzősisch behandelt, in dem Register der Aussage und des Berichtes. Es sind da manche Besonderheiten űber die Bedingungen zu bemerken, unter denen man den Konjuntiv verwendet. Die sprachwissenschaftlichen Fachleute behandeln den Konjunktiv im Gegensatz zum Indikativ und zum Konditional. Diese Opposition kann als eine grammatische Schwankung oder eine semantische Variation von dem Sprachregister vorstehen.

In der methodischen Grammatik von Martin Riegel (1999) lässt sich der Konjunktiv in dem Kapitel űber den Verbalkomplex einordnen.

Vom Standpunkt der Sprachwissenschaft und der Grammatiken ist es zu bemerken, dass alle Grammatiken (es ist also die Rede von der traditionnellen, strukturalischen und methodischen Grammatik) den Konjunktiv nach einem bestimmten Schema untersuchen. Dieses so genanntes Schema, dem man folgt, enthält: der Status, die Formen, der Gebrauch und die Werte des Konjunktivs.

Was den Status des Konjunktivs betrifft, wird der Konjunktiv in der traditionneller Grammatik als einen Modus neben den anderen drei Modi aufgefasst und zwar dem Konjunktiv, dem Imperativ und dem Konditional. Dennoch unterscheiden die strukturalischen Grammatiken zwischen dem Konjuktiv - Tempus und dem Konjuktiv - Modus. In diesem Typ von Grammatiken erkennt man seinen Status als Modus an und seine temporalen Werte stellen sich in der Zukunft hin.

Unter morphologischem Aspekt kennt der Konjunktiv in allen Grammatiken vier Formen, nähmlich zwei einfache Formen, die man Konjunktiv Präsens und Konjunktiv Präteritum nennt, und zwei zusammengesetzte Formen - Konjunktiv Perfekt und Konjunktiv Plusquamperfekt. Diese zwei letzten Formen stehen doch nur in festen Aussagen oder sie werden nur in der klassischen Sprache benűtzt.

Überdies wird der Gebrauch des Konjunktivs einstimmig in der Grammatiken in drei Typen von Sätzen anerkennt: in dem Einfachsatz, in den Haupt- und Nebensätzen.

2. Formenbestand des Konjunktivs

Es geht in diesem Kapitel darum, die formale Bildung des Konjunktivs sowohl im Deutschen als auch im Franzősischen aufzuzeigen.

2.1. Im Deutschen

2.1.1. Der KI (Konj. Präsens, Perfekt, Futur) vs. Konjunktiv Präsens, Perfekt, Zukunft

Um eine Verwirrung zwischen den Tempora des Konjuntivs und ihrer Benennung zu vermeiden, fasst man sie wegen ihrer Gemeinsamkeiten unter der Bezeichnung KI und KII zusammen. Ich habe mich fűr diese Bennenung entschieden, weil sie sich in der Linguistik inzwischen allgemein durchgesetzt hat, aber man muss festhalten, sowie Eisenberg (1994:130) schon präzisiert hat, dass "mit Konj.I (= Konj.Präs., Konj. Pf., Konj. Fut.) und KII (= Konj. Prät., Konj. Plus.) lediglich die Konjunktive mehrerer Tempora abkűrzend benannt werden. KI und KII sind keine grammatischen Kategorien".

Der KI weist einige Merkmale und Besonderheiten in der Bildung der Formen auf. So hat der KI die folgenden Zeitformen:

- Präsens (auch Konj. Präs. genannt);

- Perfekt (auch Konj. Perf. genannt);

- Futur I (auch Konj. Fut.I genannt);

- Futur II (auch Konj. Fut.II genannt).

Der KI Präsens bildet sich vom Stamm des Infinitivs, an den ein -e- und die Endungen -ǿ, -st, --ǿ, -n, -t, -n angehängt werden.

komm + e + ǿ ich komme

e + st du kommest (Sonderform)

e + ǿ er, sie, es komme

e + en wir kommen

e + t ihr kommet

e + en sie kommen

Bemerkenswert ist, dass die Konjugation im Konj. Präs. dadurch gekennzeichnet ist, dass in allen Endungen ein -e erscheint. Dadurch ergeben sich Unterschiede zum Indikativ Präs. in der 3. Pers. Sing., die ganz verschiedene Endungen besitzt (Ind. -t, Konj. -e). und in der 2. Pers. Sing./Pl., wo der Indikativ eine Form ohne -e hat, wie z. B. bei den Verben: kommen, leben, schreiben, nehmen, usw.

Indikativ Konjunktiv

ich lebe  ich lebe

du lebst du lebest

er, sie, es lebt er, sie, es lebe

wir leben wir leben

ihr lebt  ihr lebet

sie leben sie leben

Weitere Besonderheiten sind zu signalisieren:

a) Bei den unregelmässigen Verben, die im Indikativ in der 2. und 3. Pers. Sing. Umlaut oder einen e/i- Wechsel haben, ergeben sich weitere Unterschiede zum Indikativ. Im Konj. Präs. gibt es weder Umlaut, noch e/i- Wechsel (z. B. laufen, schlafen, fahren, lassen, fallen, blasen, fangen usw.).

Indikativ Konjunktiv

ich gebe  ich gebe

du gibst  du gebest (Sonderformen)

er, sie, es gibt  er, sie, es gebe

wir geben  wir geben

ihr gibt  ihr gebet

sie geben sie geben

b) Es gibt gemeinsame Formen zwischen dem Indikativ und dem Konjunktiv bei den Verben mit stammauslautendem -d- oder -t- und bei einigen Verben mit schwer aussprechbaren Konsonantenverbindungen im Stammauslaut (letzter Konsonant ist m oder n): enden, melden, reden, laden,arbeiten, antworten, leiden usw.:

Ind. Präs. Konj. I Präs.

ich antwort-e/ end-e  ich antwort-e/ end-e

du antwort-est/ end-est du antwort-est/ end-est

er, sie, es antwort-e/ end-e er, sie, es antwort-e/ end-e

wir antwort-en/ end-en  wir antwort-en/ end-en

ihr antwort-et/ end-et ihr antwort-et/ end-et

sie antwort-en/ end-en  sie antwort-en/ end-en

Der KI Perfekt, der in der indirekten Rede den Indikativ Prät., Perf. oder Plusq. wiedergibt, wird durch "haben" oder "sein" im KI und den Partizip II des Verbs gebildet.

ich habe geantwortet ich sei gekommen

du habest geantwortet du seiest gekommen

er, sie, es habe geantwortet er, sie, es sei gekommen

wir haben geantwortet wir seien gekommen

ihr habet geantwortet ihr seiet gekommen

sie haben geantwortet sie seien gekommen

Der KI Futur, der in der indirekten Rede die Zukunft des Indikativs wiedergibt, wird mit Hilfe von "werden" im KI + Infinitiv des Verbs gebildet:

ich werde antworten/ kommen

du werdest antworten/ kommen

er, sie, es werde antworten/ kommen

wir werden antworten/ kommen

ihr werdet antworten/ kommen

sie werden atworten/ kommen

Bei der Bildung der Zukunftsformen (auch Vermutung) ergeben sich also zwei Situationen:

- Wird der Konj. Fut. I mit dem KI Präs. von "werden" und dem Infinitiv I des Verbs gebildet, so wird das Fut. I entsprechend mit dem Inf. II (Perfekt) gebildet.

ich wűrde ..... antworten ich wűrde........ kommen

ich wűrde.......geantwortet haben  ich wűrde.........gekommen sein

Wie Helbig und Buscha zeigen (1992:171), sind es Unterschiede zwischen dem Ind. Fut. und dem Konj. Fut. auf Grund des weitgehenden Formenzusammenfalls zwischen dem Ind. und dem Konj. Präs. von "werden" nur in der 2. und 3. Pers. Sing. vorhanden.

Ind. Fut. Konj. Fut.

ich werde...............fahren ich werde............fahren

du wirst................ fahren du werdest..........fahren

er, sie, es wird....... fahren  er, sie, es werde.... fahren

wir werden.............fahren wir werden........... fahren

ihr werdet.............. fahren ihr werdet...........fahren

sie werden..............fahren sie werden........... fahren

Nur die Verbformen, die eindeutlich unterschiedlich zum Indikativ sind, sind vervendbar. Hinzu kommt, dass zwei Situationen ergeben sich. Einerseits stimmen manche Formen des KI mit den Formen des Ind. Präs űberein, andererseits sind im Gegensatz zum Ind. Präs. die erste und die dritte Person Sing. identisch. Nur die Tempusformen des Präs. kőnnen doch ausser der indirekten Rede verwendet sein; die fűr die Zukunft und die Vergangenheit entsprechenden Formen kőnnen also im Franzősischen nur im Rahmen der indirekten Rede űbersetzt sein. Der einzige Verb, der kein -e- in der 1. Und 3. Pers. Sing. trägt und folglich unterschiedliche Formen fűr alle sechs Personen aufweist, ist "sein". Seine Formen bilden also eine Ausnahme. Es besteht in der Forschung Einigkeit darűber, dass diese űbereinfallenden Formen entweder durch den KII oder durch den Gebrauch der Hilfsverben ersetzbar sind, z. B. sie sehen durch sie sähen, sie hőren durch sie hőrten, usw.

(1) Unser Gast hoch lebe! → Unser Gast soll hoch leben!

Auch die Formen fűr die 1. und die 2. Pers. wie "ich kőnne, du kőnnest, du gebest, du hatest" sind heute nicht mehr verwendbar und man kann sagen, dass es nur die 3. Pers. wie "er kőnne/ gebe/ habe" bleibt.

2.1.2. Der KII (Präsens, Perfekt) vs. Konjunktiv Präteritum, Plusquamperfekt

Was die Bildung der Formen im KII angeht, verfűgt der KII űber zwei Zeitformen, nämlich eine Gegenwarts- und eine Vergangenheitsform. Bei Hueber ist es festzustellen, dass nur eine Vergangenheitsform des KII Perf. (auch Konj. Pqpf. genannt) den 3 Vergangenheitsformen des Indikativs gegenűbersteht.

Der KII Präs. (auch Konjunktiv Präteritum genannt)

Bei den regelmässigen Verben entsprechen die Formen des KII den Formen des Präteritums Indikativ.

Infinitiv Ind. Prät. KII- Gegenwartsform

spielen spielte ich spielte, du spieltest, er/sie/es spielte...

fragen fragte ich fragte, du fragtest, er/sie/es fragte...

suchen suchen ich suchte, du suchtest, er/sie/es suchte...

Im Fall der unregelmässigen Verben wird ein -e- in allen Endungen an die Stammwort des Präteritums (wie der Konj. Präs.) angehängt:

Ind. Prät. Konj.II Präs.

ich schrieb ich schriebe

du schriebst du schriebest

er, sie, es schrieb er, sie, es schriebe

wir schrieben  wir schrieben

ihr schriebt ihr schriebet

sie schreiben  sie schreiben

Bei den Stammvokalen a, o, u bildet man die Umlaute ä, ő, ű:

Infinitiv Ind. Prät. KII Gegenwartsform

sein  war ich wäre, du wär(e)st, er wäre...

fahren fuhr ich fűhre, du fűhrest, er fűhre...

kommen  kam ich käme, du kämest, er käme...

ziehen zog ich zőge, du zőgest, er zőge...

Laut Anca Marinescu (2006:130) ist auch fűr einige Verben zunächst festzustellen, dass nicht der Vokal des Indikativs Prät., sondern ein historisch begrűndeter Vokal umgelautet wird, wie wir in den folgenden Sequenzen sehen kőnnen:

Infinitiv Ind. Prät. KII Gegenwartsform

helfen  half hűlfe

nennen nannte nennte

stehen  stand stűnde

sterben starb stűrbe

werfen warf wűrfe

verderben verdarb verdűrbe

Der KII Perf. wird mit dem KII von den Hilfsverben "haben" oder "sein" und dem Partizip II des Verbs gebildet:

ich hätte..... besucht ich wäre .....gekommen

du hättest..... besucht  du wärest..... gekommen

er, sie, es hätte...... besucht  er, sie, es..... wäre gekommen

wir hätten..... besucht  wir wären..... gekommen

ihr hättet..... besucht  ihr wäret..... gekommen

sie hätten..... besucht  sie wären..... gekommen

2.1.3. Die wűrde- Form

Neben den regulären Konjunktivformen kann im Deutschen noch eine besondere konjunktivische Form treten. Diese Form wird aus dem Konj. Prät. von "werden" und dem Infinitiv (I und II) des Verbs gebildet. Diese so-genannte wűrde-Form kann als Ersatz fűr nähezu alle anderen Konjunktivformen stehen.

ich wűrde..........spielen ich wűrde............ gespielt haben

ich wűrde........... gehen ich wűrde............ gegangen sein

Weil der Konj. Präs., Prät. und Fut. oft mit den indikativischen Formen zusammenfallen und damit es keine Konfusion gibt, werden die Konjunktivformen durch wűrde + Inf. I ersetzt.

Gewőhnlich ersetzt die wűrde-Form die KI Formen der regelmässigen Verben, die sich ja von denen des Indikativs Prät. nicht unterscheiden.

(2) Ich machte das nicht. → Ich wűrde das nicht machen.

Die wűrde- Form wird bevorzugt, wenn die indirekte Rede, die in Form eines uneingeleiteten Nebensatzes vorkommt, nicht deutlich zu unterscheiden ist.

(3) Er hat mir erzählt: "Meine mutterlicherseits Verwandten wohnen auf dem Land."

Er hat mir erzählt, seine mutterlicherseits Verwandten wohnen auf dem Land.

Er hat mir erzält, seine mutterlicherseits wűrden auf dem Land wohnen.

Die wűrde-Form wird auch gewählt, wenn ein Konditionalsatz als Ausdruck einer potentieller Bedingung in der Vergangenheit (mit Ind. Prät.), der als irreeler Konditionalsatz (als Ausdruck einer hypothetischen Bedingung in der Gegenwart (mit Konj. Prät.) interpretierbar ist.

(4) Wenn er ständig arbeitete, erreichte er mehr.

→Wenn er ständig arbeiten wűrde, erreichte er mehr.

Ausserdem ersetzt die wűrde-Form auch die veralteten präteritalen Konjunktivformen von unregelmässigen Verben und sie wird noch zur Vermeidung einer gehobenen Sprache benűtzt:

(5) Wenn ich Zeit hätte, hűlfe ich euch freiwillig.

→Wenn ich Zeit hätte, wűrde ich euch freiwillig helfen.

Über diese besonderen Fälle hinaus ist in der gesprochenen Sprache die Bevorzung der wűrde-Form als eine generelle Tendenz zu sehen. Ebenfalls gibt es im Deutschen auch Formen des KII, die sehr gebrauchlich sind und die normalerweise nicht durch die wűrde-Form umgeschrieben werden. Das ist der Fall bei dern Modalverben und bei den Verben "haben", "sein", "wissen", wobei keinen Ersatz bevorzugt wird. In diese Tendenz des Ersatzes des Konjunktivs fűgen sich die folgenden Formen als Ausnahmen nicht ein:

ich wűrde haben  → ich hätte

ich wűrde sein  → ich wäre

ich wűrde wissen  → ich wűsste

Da der KI und II Perf. in der Regel eindeutig sind und die wűrde-Form umständlicher wäre, ist der Ersatz dieser Formen durch wűrde+Inf. seltener:

(6) An deiner Stelle hätte ich ihn gefragt.

→ An deiner Stelle wűrde ich ihn gefragt haben.

Helbig und Buscha (1992:172) signalisieren die Tatsache, dass der Ersatz durch wűrde+Inf. II vor allem in der indirekten Rede ganz unűblich ist. Sie geben einen Beispiel dafűr:

(7) Er erzählte, er habe sie auf der Strasse getroffen.

→*Er erzählte, er wűrde sie auf der Strasse getroffen haben.

Helbig und Buscha weisen weiter darauf hin, dass es nicht immer beim Gebrauch von "wűrde" um eine Ersatzform handelt. Sie haben, was dieses Aspekt angeht, das Folgende festgelegt: "Es kann auch der reguläre Konj. Prät. von werden als Kopulaverb mit prädikativem Substantiv/Adjektiv (9) oder als Hilfsverb zur Bildung des Vorgangspassivs (10) gemeint sein." Das wird mit Hilfe von Beispielen erläutert:

(8) Es sieht aus, als wűrde es Winter.

→Wenn er doch bald gesund wűrde!

(9) Wenn ich gefragt wűrde, wűsste ich auch keine Antwort.

In der Duden Grammatik wird die wűrde-Form auch als eine umschreibende periphrastische Form des KII, die oft mit dem Konjunktiv konkurriert, genannt.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die umschreibende wűrde + Inf. Form als typisches Kennzeichen der Umgangssprache gilt, wenn sie eine einfache Konjunktivform in der indirekten Rede ersetzt. In der Standardsprache wird sie nur unter bestimmten Bedingungen gewählt.

2.2. Im Franzősischen

Der franzősische Konjunktiv verfűgt wie der deutsche Konjunktiv űber vier Tempusformen, die sich doch in zwei Kategorien einordnen lassen. Es handelt sich űber zwei einfache Formen (Konj. Präsens und Konj. Präteritum) und zwei zusammengesetzte Formen - Konj. Perfekt und Konj. Plusquamperfekt. Auf diesem Niveau ist es zu bemerken, dass man im Paradigma des Konjuktivs und des Indikatives gemeinsame Tempora, und zwar den Präsens, den Präteritum und den Plusquamperfekt findet. Hingegen dazu unterscheiden sich die zwei Paradigmen durch zwei Merkmale:

a) das konjunktivische Paradigme enthält nur eine Tempusform fűr die Vergangenheit, nämlich eine zusammengesetzte Form, die man in Verbindung mit dem Perfekt des Indikativs bringen kann;

b) der Konjunktiv verfűgt űber keine Tempusform fűr die Zukunft.

Die Beziehungen zwischen dem Indikativ und dem Konjunktiv stellen sich auch in Bezug auf die Struktur her, weil, um den Konj. Präs. zu bilden, man den Radikal des Präsens in der 3. Person Plural braucht, an den die Endungen -e, -es, -e, -ions, -iez, -ent angefűgt werden.

Infinitiv:

chanter (singen)

Indikatif Präsens Konjunktiv Präsens

je chant+ e  que je chant+e

tu chant+ es que tu chant+ es

il/elle chant+e  qu'il/elle chant+e

nous chant+ ons que nous chant+ ions

vous chant+ez  que vous chant+ iez

ils/elles chant+ ent  qu'ils/elles chant+ ent

Die einfachen Formen des Konjunktivs sind also das Konjunktiv Präsens und das Konjunktiv Präteritum, denen zusammengesetzte Formen (Konjunktiv Perfekt und Konjunktiv Plusquamfperfekt) entsprechen.

2.2.1. Der Konjunktiv Präsens

Er stellt ein Formparadigme vor, das fűr die meisten Verben identisch mit den Formen des Indikativs Präsens ist. Eine Ausnahme bilden die unregelmässigen Verben, die am meisten einen besonderen Stamm nehmen. Dieser Stamm steht auch in der 3. Person Plural des Indikativs Präsens da.

Ind. Präs. Konj. Präs.

ils doivent (< devoir - sollen) que je doive.

ils voient (< voir - sehen)  que je voie.

ils peignent (< peindre - bemalen) que je peigne.

ils dorment (< dormir - schlafen) que je dorme.

2.2.2. Der Konjunktiv Präteritum

Diese Form des franzősischen Konjunktiv weist einen besonderen Stamm auf, der aus der 2. Person Sing. des Passé simple erhalten wird :

- j'envoyais, tu envoyais (< envoyer- senden) → que j'envoyasse, que tu envoyasses, qu'il envoyât.

- je dormis, tu dormis (< dormir- schlafen) → que je dormisse, que tu dormisses, qu'il dormit.

- je sus, tu sus (< savoir- wissen) → que je susse, que tu susses, qu'il sût.

Die Endungen des Konj. Prät. sind dieselben wie beim Konj. Präs. der 3. Person Sing. ausgenommen.

2.2.3. Der Konjunktiv Perfekt

Er ist eine zusammengesetzte Form, die sich aus der Hilfsverbsform im Konjunktiv Präsens bildet, an die das Partizip II des konjugierten Verbs angefűgt wird:

FAIRE (= machen)  VENIR (= kommen)

que j'aie fait  que je sois venu(e)

que tu aies fait que tu sois venu(e)

qu'il/elle ait fait qu'il/elle soit venu(e)

que nous ayons fait que nous soyons venu(e)s

que vous ayez fait que vous soyez venu(e)s

qu'ils/elles aient fait qu'ils/elles soient venu(e)s

2.2.4. Der Konjunktiv Plusquamperfekt

Diese Verbform besteht aus der Form des Hilfsverbs im Präteritum, deren der Partizip II folgt :

FAIRE VENIR

que j'eusse fait que je fusse venu(e)

que tu eusses fait  que tu fusses venu(e)

qu'il/elle eût fait  qu'il/elle fût venu(e)

que nous eussions fait  que nous fussions venu(e)s

que vous eussiez fait que vous fussiez venu(e)s

qu'ils/elles eussent fait qu'ils/elles fussent venu(e)s

Der Indikativ und der Konjunktiv sind die echtige finite Modi, die alle sechs Personen der Verben aufweisen. Im Unterschied zum Indikativ verfűgt doch der Konjunktiv űber kein Futur. Der Konj. Präs. zeugt von der Zukunft. Hinsichtlich des Gebrauchs der Modi kennt der Konjunktiv űblicherweise nur zwei Tempusformen und zwar den Präsens und den Perfekt. Der Konj. Prät. und Plusq. wurden sehr oft in der klassische Epoche verwendet, heutzutage aber werden sie nur in dem literarischen Register und hauptsächlich in der 3. Person Sing. gewählt. Tatsächlich haben diese Tempusformen ihre semantische Bedeutung (Wert) verloren. Diese ist noch zu begreifen in der klassiche Sprache ( Grammaire methodique du français, 1994:321).

3. Gebrauchs des Konjunktivs

In diesem Kapitel werde ich mit meinerer tatsächlichen Problematik beschäftigen. In diesem Punkt meiner Arbeit geht es also darum, die verschiedenen Verwendungsweisen des Konjunktivs sowohl im Deutschen, als auch im Franzősischen zu beschreiben. Diese Darstellung des Gebrauchs dieses Modus konzentriert sich auf alle einzelnen Satzformen, in denen der Konjunktiv vorzugsweise auftritt.

3.1. Im Deutschen

Ich beginne meine Untersuchung zum Gebrauch des Konjuntivs mit der Beschreibung seiner Funktionalität im Deutschen. Die Frage nach dem Gebrauch dieses Modus ist sehr wichtig und sie wird seit langem diskutiert. Sie ist eine von der häufigsten Fragen, die die Diskussion der Grammatik des Konjunktivs bestimmen.

Ich bin mit Eisenberg der Meinung (1994:128), dass "der Bedeutungsunterschied zwischen den Konjunktiven so weit geht, dass jeder einige spezielle Kontexte hat, in denen der andere nicht stehen kann, in denen deshalb auch die jeweilige Eigenbedeutung der Konjunktive fassbar wird". Folglich werde ich systematisch die Kontexte herstellen, in denen man der KI bzw. KII verwenden soll. Ich werde mich doch lediglich auf die Verwendungsweisen des Konjuntivs beschränken, ohne den Konjunktiv aus dem Gesichtspunkt der Funktion zu fassen. Man soll erklären, dass Eisenberg vertritt weiter die Meinung (1994:129), dass der KII, z.B., verschiedene Funktionen als Potentialis/ Irrealis allgemein in Sätzen hat. In der Duden Grammatik (1971:158) ist es auch festzustellen, dass der Konjunktiv verschiedene "Funktionsbereiche" kennt und zwar: Funktionsbereich I (Wunsch und Aufforderung), Funktionsbereich II (Irrealität und Potentialität), Funktionsbereich III (indirekte Rede).

Dabei unterscheidet man zwischen der Verwendung des KI und derjenige des KII.

3.1.1. Gebrauch des KI

A. Einfacher Satz

Der KI steht sowohl im Haupt- als auch im Nebensatz. In vielen Analysen zum Gebrauch des Konjunktivs findet man die Aussage, dass der KI fűr bestimmten Formen des einfachen Satzes charakteristisch sei.

So wird der KI im Hauptsatz gebraucht, wenn ein Wunsch oder eine Aufforderung ausgedrűckt wird:

(10) Seien wir doch vernűnftig:"Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme!"

Überhaupt ist es zu beobachten, dass der KI (Präs.) im einfachen Satz imperativische Bedeutung hat. Angesichts dieses Aspektes stellt A. Marinescu fest (2006 :152), dass der Konj. Präs. in diesem Fall einen Imperativ der 3. Person Sing. ersetzt, den es im Deutschen nicht gibt. Dieser Gebrauch des KI ist aber in der Gegenwartssprache jedoch selten und auf Wendungen beschränkt:

(11 )Er lebe hoch! Hoch lebe das Geburtstagkind!

(12) Gott bewahre!

(13) Gott sei dank!

(14) Lang lebe der Kaiser!

(15) Sie komme sofort!

(16) Es lebe die Freiheit!

(17) Er bringe Brot!

"Der imperativische KI", wie ihn A. Marinescu (2006:152) nennt, ist weiterhin typisch fűr bestimmte Textsorten wie Gebrauchsanweisungen und alte Anleitungen auf Rezepten, wo das unbestimmt- persőnliche Pronomen "man" steht. Der KI tritt noch in matematischen Fachtexten und in bestimmten Redewendungen und Formeln:

(18) Das mőge Gott verhűten!

(19) Du muss dich besser vorbereiten, es sei denn, du mőchtest die Prűfung nicht bestehen.

(20) Gegeben sei das Dreieck ABC...

(21) Sei eine Gerade...

(22) Dies sei ein rechtwinkliges Dreieck mit A als Hypotenuse...

(23) Man nehme eine Bratpfanne und schlage ein Ei hinein...

Eisenberg (1994:133) vetritt die Position, dass, wenn der Konjunktiv dazu dient, die Setzung eines Sachverhaltes auszudrűcken, man den Konjunktiv in dieser Verwendung volitiv nennt. Dazwischen spricht Ulrich Engel (1988:419) vom auffordernden oder adhortativen Konjunktiv. Die Kochrezepten werden immer wieder als Beleg fűr adhortativen Konjunktiv angefűhrt. In diesem Verwendungsfall ist heute dieser Konjunktiv äusserst selten. An seine Stelle űberwiegen durchaus Imperativ-, Infinitiv- und Präsenssätze, wie es signalisiert wird. Hinzu kommt, dass der adhortative KI weder durch den KII noch durch die wűrde-Form Umschreibung austauschbar ist. Ulrich setzt die Tatsache hinzu, dass der adhortative KI auch in Finalsätzen und in weiteren Nebensätzen mit finalem Inhalt vortritt. Das wird mit Hilfe von Beispielen erläutert (1988:420):

(24) Sie beteten, dass das Dorf von der Besetzung verschont bleibe.

(25) Er schickte den Kindern zwei Leute nach, damit ihnen auf dem weiten Weg nichts geschehe.

Engel signalisiert auch die Mőglichkeit eines "persőnlichen" adhortativen KI (1988:420) mit menschlicher Subjektsgrősse. Diese Auffassung beruht auf Aufforderungen wie:

(26) Den Ölstand lasse man regelmässig űberprűfen.

(27) Die Zwiebeln rőste man langsam goldbraun.

Eine Schwierigkeit liegt in der Tatsache, dass solche Gebrauchsanweisungen zunehmend altertűmlich wirken. An ihre Stelle liegen meist andere Formulierungen vor:

- der Imperativ (Lassen Sie den Ölstand regelmässig űberprűfen!);

- Infinitivphrasen (Den Ölstand regelmässig űberprűfen lassen);

- oder einfaches Präs. (Den Ölstand lassen Sie am besten regelmässig űberprűfen).

Ein besonderer Gebrauch kommt mit dem Konj. Präs. von "sein" in Verbindung mit dem Partizip II passivfähiger Verben vor. Diese Form tritt vor allem in der Fachsprache als Umschreibung fűr den Autorenplural mit dem Modalverb "mőgen" in der Form "wir mőchten".

(28) Es sei hier nur die Vieldeutigkeit des Präfixes ver- erwähnt...

→ Wir mőchten hier nur die Vieldeutigkeit des Präfixes ver- erwähnen...

Der KI wird weiterhin gebraucht, wenn man eine neutrale Stellung, eine gewisse Distanz zum Gesagten ausdrűcken will. Wenn man sich aber mit dem Gesagten identifiziert, also wenn man die Aussagen einer Person glaubwűrdig findet, kann man ruhig den Indikativ verwenden:

(29a.) Sie sagt: " Ich bitte Sie um Entschuldigung".

(29b.) Sie sagt, dass sie Ihnen um Entschuldigung bitte. (Konj.)

(30a.) Karina hat die beste Note in Mathematik gekriegt.

(30b.) Sie erklärt, dass sie die beste Note in Mathematik gekriegt hat. (Ind.)

In dem umgangsprachlichen Sprachgebrauch verschwinden die Formen des KI immer mehr. Sie werden durch den Indikativ ersetzt:

(31) Ich bin nicht da gewesen.

Gehobene Sprache:

(31a.) Er sagt, dass er nicht da gewesen sei.

Umgangssprache:
(31b.) Er sagt, dass er nicht da gewesen ist.

B. Indirekte Rede

Direkte Rede Indirekte Rede

(32a.) Heute bin ich den ganzen Tag zu Hause. → (32b.)Er sagt, dass er heute den ganzen Tag zu Hause sei.

Es besteht in der Forschung Einigkeit darűber, dass der KI zur formalen Kennzeichnung der indirekten Rede dient. Übrigens wird der KI auch der Konjunktiv der indirekten Rede und der fremden Meinung genannt.

Bei Helbig und Buscha (1992:174) wird der Konjunktiv neben den redeeileitenden Verben und den Nebensatzform als formales Kennzeichnen der indirekten Rede erwähnt. Auch Engel betrachtet den KI als "Wiedergabe Indikator" (1988:418), also als Anzeiger fűr Textwiedergabe. In der Duden Grammatik (1973:164) wird diese Theorie verteidigt, in dem der wichtigste Funktionsbereich des Konjunktivs die indirekte Rede ist. Übrigens bestätigen Zählungen, dass der Konjunktiv in dieser Verwendung am meisten auftritt.

Im Deutschen verfűgt der Sprecher űber zwei Grundformen zur Wiedergabe fremder (oder frűherer eigener) Rede. Es ergeben sich also zwei Situationen: wenn die Rede in genau der Form wiedergegeben werden soll, in der sie ursprűnglich formuliert worden ist, wird die direkte Rede (mit Redeeinleitung) gebraucht. Wenn die Rede formal deutlich als fremde (oder frűhere eigene) Rede gekennzeichnet und nicht unbedingt wőrtlich wiedergegeben werden soll, wird die indirekte Rede verwendet.

Wie ich schon mal erwähnt habe, stehen es als formales Kennzeichnen der indirekten Rede den Konjunktiv, die redeeinleitenden Verben und die Nebensatzform. Die verbreiteste Deutung besagt, dass keines von diesen Mitteln obligatorisch sei. Dies zeigt doch freilich an, dass eines gewőhnlich zumindest vorhanden ist, um die indirekte Rede als solche zu kennzeichnen. Darűber hinaus soll darauf geachtet werden, ob es beim Gebrauch von Personal- und Possessivpronomina, sowie bestimmter Adverbien in der indirekten Rede ausserdem zu einer Pronominal- und Adverbialverschiebung kommt. (Helbig / Buscha, 1992:174).

Wie es schon eindeutig ist, wird eine Äusserung (ein Gedanke, eine Überlegung usw.) mittelbar wiedergegeben, also vom Sprecher berichtet. Es kommt folglich in Frage die Modusumwandlung der indirekten Rede. Der Konjunktiv kann an Stelle des Indikativs in der indirekten Rede gewählt werden, er ist aber nicht obligatorisch.

In der Duden Grammatik (1973:165) wird als Grundregel angesetzt: "Der Normalmodus der indirekten Rede ist der Konjunktiv. Er kann immer gewählt werden und ist darum niemals falsch."

Hinsichtlich ist es häufig die Meinung vertreten worden, dass die Unterscheidung nach den Zeitstufen sich als grundlegend fűr die Verwendung des Konjunktivs in der indirekten Rede erweist. Aus diesem Gesichtspunkt sind bei der indirekten Rede drei Zeitstufen zu unterscheiden und zwar:

Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. So unterscheidet Helbig und Buscha (1992:175) zwischen relativen und absoluten Zeiten. Wir folgen der Einteilung von Helbig/Buscha nach den absoluten Zeiten, um die konjunktivischen Entsprechungen zu dem zum Teil anderen indikativischen Formen in der direkten und indirekten Rede deutlich zu machen.

Es stellt sich heraus, dass die oben erwähnten Zeitstufen im Konjunktiv durch weitere Tempusformen als im Indikativ ausgedrűckt werden. Demzufolge wird die Gegenwart im Indikativ gewőhnlich durch den Präsens wiedergegeben, fűr die Wiedergabe der Vergangenheit dienen Präteritum und Perfekt und zum Ausdruck der Zukunft stehen Futur I oder Präsens zur Verfűgung.

Beim Gebrauch der indirekten Rede gibt es eine gewisse Freiheit in der Moduswahl.

Bei der Verwendung des KI muss die folgende Tempusverteilung berűcksichtigt werden:

a) Zur Wiedergabe der Gegenwart stehen KI und KII, sowie die Umschreibung mit wűrde + Infinitiv I zur Verfűgung. (entsprechend Ind. Präs.)

(33) Sie hat mir gesagt:"Ich decke den Tisch."

(33a.) Sie hat mir gesagt, sie decke den Tisch.

(33b.) Sie hat mir gesagt, sie deckte den Tisch.

(33c.) Sie hat mir gesagt, sie wűrde den Tisch decken.

(34) Er hat mir erzählt: " Den Sommer fahre ich ans Meer."

(34a.) Er hat mir erzählt, er fahre den Sommer ans Meer.

(34b.) Er hat mir erzählt, er fűhre den Sommer ans Meer.

(34c.) Er hat mir erzählt, er wűrde den Sommer ans Meer fahren.

b) Zum Ausdruck der Vergangenheit dienen KI und KII Perf. (Perf. + Pqpf.):

(35a.) Der Mann verhaltet sich, als ob er kein Zuhause hätte/ habe / haben wűrde.

(35b.) Der Mann verhaltet sich, als wäre / sei er krank.

c) Zur Wiedergabe der Zukunft werden Konj. Fut.I und wűrde+Inf. I verwendet. Daneben stehen KI und KII zur Verfűgung:

(36) Der Vater sieht so aus, als wűrde / werde er den Sohn sofort schimpfen.

Die Beispielen von (33) bis (36) zeigen freilich an, dass die Tempusumwandlung der indirekten Rede sich nach folgenden Regeln vollzieht:

Direkte Rede Zeitstufe Indirekte Rede

- Indikativ- - Konjuktiv-

Präs. ← Gegenwart→ KI, II, wűrde + Inf.

Prät. ← Vergangenheit→ KI/II Perf.

Perf. ← Vergangenheit→ KI/II Perf.

Plusq. ← Vergangenheit→ KI/II Perf.

Fut.I, Präs.  ← Zukunft→ Fut.I, wűrde+Inf. I, Präs., Prät.

Zusammendfassend lässt sich feststellen, dass der KI meistens Signal fűr die Mitteilung der Absicht eines Anderen ist. Er ist formales Kennzeichen fűr die indirekte Rede, besonders nach verba dicendi et sentiendi und nach Substantiven, die ihnen entsprechen, wie z.B.:

(37a.) Er behauptete, dass er in Bukarest gewesen sei.

(37b.) Er behauptete, er sei in Bukarest gewesen.

(38a) Er stellte die Behauptung auf, dass er in Bukarest gewesen sei.

(38b.) Er stellte die Behauptung auf, er sei in Bukarest gewesen.

Die indirekte Rede kann in Form der eingeleiteten Nebensätzen (mit Endstellung des finiten Verbs) oder der uneingeleiteten Nebensätzen (mit Zweistellung des finiten Verbs) stehen.

Bei der Umwandlung der direkten in die indirekte Rede werden häufig eine Reihe von Änderungen erfordert. Es ist dabei die Rede von Personenbezeichnungen, Raum- und Zeitangaben. Diese Änderungen sind gemäss dem Blickwinkel des Sprechers.

C. Im Nebensatz

Der KI wird in verschiedener Nebensatzarten ebenfalls verwendet.

1) In Wunschsätzen ist der KI (Präs.) sehr selten und wie Elke Hentschel (1990:113) feststellt, kommt er praktisch lediglich in festen Wendungen vor:

(39) Es lebe der Kőnig!

(40) Dass dich doch der Teufel hole/holte/geholt hätte!

Hentschel (1990:107) legt weiter fest, dass der Konjunktiv zum Ausdruck des Wunsches gelegentlich auch als Optativ (von Lat. optare-"wűnschen") gemeint ist, weil er die Funktion des gleichnamigen Wunsch-Modus űbernimmt.

Es zeigt sich, dass der KI im Wunschsatz steht, in dem ein Verb/ Substantiv mit der Bededeutung Wunsch, Bitte, Aufforderung vorhanden ist. Der Wunschsatz kann (un)eingeleitet sein, wie z.B.:

(41) Sein Wunsch, dass man ihm helfen mőge, ging in Erfűllung.

(41a.) Er bat, dass man ihm helfen mőge.

(41b.) Er bat, man mőge ihm helfen.

2) Der KI kommt noch im Finalsatz vor, der meistens durch damit, auf dass, seltener durch dass eingeleitet wird:

(42) Die Kinder dűrfen noch ein wenig aufbleiben, auf dass ihnen der Erwachsene Gespräch zum Vorteil gereiche.

3) Im Komparativsatz- in dieser Art von Säzten wird der KI ohne erkennbare Bedeutungsunterschiede zum KII verwendet. Im Komparativsatz steht meistens der KII. Der Forschung gemäss steht der KI in ungefähr 1/3 der Komparativsätzen. Dann gibt es normalerweise Einleitungselemente, und zwar: als ob/ wenn, wie wenn, als:

(42) Er spricht Deutsch, als ob er ein Deutscher sei/ wäre.

(43) Er spricht Deutsch, als sei/ wäre er ein Deutscher.

Ebenfalls stellt Engel fest, dass eine Nebenbedeutung des KI die Irrealität des Sachverhaltes wiedergibt. Diese Verwendung tritt ausschließlich in den irrealen Vergleichsätzen auf, die durch als bzw. als ob und gelegentlich durch wie wenn eingeleitet werden.

In Bezug auf die gewählte Zeitstufe verhält sich der so genannte Konjunktiv des irrealen Vergleichs genauso wie der Konjunktiv der indirekten Rede. Dazu verweise ich auf Hentschel (1990:112):

(44) Er benimmt sich, als ob er allein sei/wäre.

(45) Sie tat so, als ob das ganz einfach gewesen sei/wäre.

(46) Er tat so, als ob man sich nie wiedersehen werde/wűrde.

Der KI taucht auch neben dem irrealen KII:

- mit interrogativischem und imperativischem Charakter vereinzelt auf, wie A. Marinescu (2006: 150) signalisiert:

(47) Sei es morgen Sonntag, ich kann jetzt nicht länger auf der Party bleiben.

(48) Sei es morgen warm, ich nehme meinen Regenschirm mit.

- mit der modalen Bedeutung der Irrelevanz:

(49) Was das Haus auch koste, ich kaufe es.

3.1.2. Gebrauch des KII

Sowie wir schon gesehen haben, hat der KII zwei Zeitformen, und zwar eine Gegenwarts- (KII Prät.) und eine Vergangenheitsform (KII Plusq.).

Der KII dient als Signal dafűr, dass der Sprecher bzw. der Schreiber seine Aussage als eine gedankliche Konstruktion verstehen wissen will, als eine Aussage űber nur Vorgestelltes, űber nur mőglicherweise Existierendes und nicht űber Wirkliches, tatsächlich Existierendes.

Der KII wird als Modus der Potentialität und Irrealität aufgefasst. Er wird auch der Konjunktiv der Nichtwirklichkeit genannt. Genauso wie der KI, kennt der KII besondere Kontexte, in denen er vorkommt. Er kann doch wie der KI sowohl im Hauptsatz, als auch im Nebensatz (Adverbialsatz) stehen.

A'. Im Hauptsatz

Im Hauptsatz liegt der KII im irrealen Aussage- und Fragesatz vor:

(50) Das wäre schőn!

(51) Dein Plan wäre beinahe schiefgegangen.

(52)Wäre das nicht schőn?

Häufig kommen in solchen Sätzen Modalwőrter und Modalpartikeln vor, wie z.B.: beinahe, fast, vielleicht, wahrscheinlich, sicher.

Der KII ist auch Signal fűr eine gewisse Zurűckhaltung. Er dient zum Ausdruck von hőflichen Aussagen wie in folgenden Hauptsätzen:

(53) Ich hätte Sie gern gesprochen, wenn ich Zeit hätte/ gehabt hätte.

(54) Kőnntest du mir das Buch geben?

(55) Ich wűrde sagen, Sie haben Recht.

Der KII kann zur Feststellung eines Ergebnisses verwendet werden; die Tatsache ist, aber nur műhsam erreicht wurde:

(56) Das hätten wir geschafft!

(57) Das hätte geklappt!

(58) Das wäre getan!

Der KII dient zum Ausdruck der Vermutung:

(59) Das kőnnte/ sollte/ műsste/ dűrfte wahr sein!

(60) So kämen wir schneller ans Ziel!

Im Hauptsatz steht der KII auch zum Ausdruck einer hőflichen Bitte, die in eine Frage formuliert ist:

(61) Wären Sie so freundlich, mir zu helfen?

(62) Dűrfte/ kőnnte ich Ihr Feuerzeug haben? (Umgangssprache)

Der KII wir in einer zőgend-űberlegenden Frage:

(63) Wäre das mőglich?

(64) Sollte es das getan haben?

(65) Hätte ich im Lotto gewonnen?

Ein Sonderfal der Verwendbarkeit des KII ist im irrealen Wunschsatz. Solche Wunschsätze sind aus eliptischen Konditionalgefűge entstanden, bei denen ein Satz weggelassen wurde. Oft steht im Hauptsatz die Partikel nur, doch,noch oder bloss:

(66) Wäre es nur/ bloss schon hier!

(67) Käme er doch bald!

(68)Wäre ich noch glűcklich!

Diese Sätzen nehmen eine Mitteilung zwischen Haupt- und Nebensätzen ein und sie kőnnen auch eingeleitet sein:

(69) Wenn es nicht so Weh täte!

(70) Wenn er doch bald käme!

(71) Er hat sie nicht erwartet. Er wűnscht sich: wenn ich sie doch erwartet hätte!

B'. In der indirekten Rede

Im Prinzip wird im Bereich der indirekten Rede der KI wesentlich gebraucht, aber auch der KII dient als "Indikator fűr Textwiedergabe" (Ulrich Engel, 1988:423). Übrigens hält Engel diese Erscheinung in der indirekten Rede fűr eine wichtige Nebenbedeutung des KII. Er stellt das Folgende fest: "Diese Bedeutung kommt bei beiden konjunktiven vor. Aber sie stehen auch hier nicht in uneingeschränkter Konkurrenz zueinander. Vielmehr handelt es um bedingte Varianten: der Konjunktiv II meist dann als Wiedergabe- Indikator, wenn die entsprechende Konjunktiv-I-Form nicht eindeutig ist (weil sie von der Präsensform nicht zu unterscheiden ist)" (idem oben). Es ergibt sich daraus, dass die mit dem Indikativ űbereinfallenden Formen des KI unweigerlich durch die entsprechenden Formen des KII ersetzt werden, z. B. sie sehen durch sie sähen, sie hőren durch sie hőrten, usw.:

(70) "Der sei gefahren wie ein betrunkener Scherenschleifer, und die Bäume an der Strasse kőnnten von Glűck sagen, daβ (sic!) sie noch ständen." (Wiechert)

→Elle (la voiture) allait comme un rémouleur en goguette, et les arbres du bord de la route pouvaient dire qu'ils avaient de la chance d'être encore debout.

Auf jeden Fall handelt es um keine Zeitfolge: man kann den KI auch denn verwenden, wenn das Verb des Hauptsatzes in einer Vergangenheitsform steht:

(71) "Man sagte mir, daβ (sic!) du ein Träumer seist." (Schiller)

C'. Im Nebensatz:

1. Irreler Konditionalsatz

Die Verwendung des Konjunktivs in dieser Nebensatzart stellt laut A. Marinescu (2006:146) die zweite Hauptgebrauchsvariante dieses Modus dar.

Laut Helbig und Buscha (1992:180) "kommt dem Konjunktiv im Konditionalsatz eine spezifische Funktion zu." Im Vergleich zum Indikativ, der zum Ausdruck potenzieller (oder realer- oft in der Fachliteratur) Bedingungen dient, drűckt der Konjunktiv hypothetische und irreale Bedingungen. Man soll erklären, dass durch "Bedingung" versteht man jeweils bedingendes Geschehen im Nebensatz und bedingtes Geschehens im Hauptsatz. Während der hypothetischer Konditionalsatz mit der KI (Konj. Prät. laut Helbig / Buscha) oder mit der Umschreibung durch wűrde + Inf.I gebildet wird [siehe Beispiel (72)], wird der irreale Konditionalsatz mit dem KII (Konj. Plusq.) gebildet und bezieht sich auf die Vergangenheit, wie im Beispiel (74):

(72) Wenn sie Lust dafűr hätten, kőnnten wir auf den Strand gehen.

(73) Wenn das Haus mein Eigentum wäre, wűrde ich an Sie gern vermieten.

(74) Wenn ich freie Zeit gehabt hätte, hätte ich meine Mutter besucht.

Bemerkenswert ist, wie Helbig und Buscha (1992:182) signalisieren, dass der irreale Konditionalsatz ein bedingendes und bedingtes Geschehen, der nicht realisiert wurde und nicht mehr realisierbar ist, betrifft.

2. Irrealer Konzessiv- und Konditionalsatz:

Diese Nebensaztarten bilden einen weiteren satztypischen Konjunktivgebrauch. Allerdings wird der Konjunktiv nur in bestimmten Konzessiv- und Konsekutivsätzen verwendet.

a. Irrealer Konzessivsatz

Bei den Konzessivsätzen im eigentlichen Sinne, deren Einleitungskonjunktionen obwohl, obgleich, trotzdem usw. sind, ist der Konjunktiv in irrealer Bedeutung nicht mőglich. Nur bei den Konzessivsätzen, die formal mit Konditionalsätzen űbereinfallen und sich von diesen nur durch verschiebbaren obligatorische Partikel auch -oder sogar, selbst- unterscheiden, dient der Konjunktiv zum Ausdruck des Irrealis. In dieser Verwendungsweise des KII sind die gleichen Regeln wie fűr den irrealen Konditionalsatz gűltig. Wir verweisen dazu auf A. Marinescu (2006:150):

Gegenwart / Zukunft: KII oder wűrde+Infinitiv I

(75) Auch wenn du kein Geld hättest, wűrde ich dich lieben.

Vergangenheit: KII Perfekt und beschränkt wűrde+Infiniv II

(76) Auch wenn du ein Geld gehabt hättest, hätte ich dich geliebt/ wűrde ich dich geliebt haben.

b. Irrealer Konsekutivsatz

Wie im irrealen Konditionalsatz wird gewőhnlich der Konjunktiv auch in den irrealen Konsekutivsätzen (Folgesätzen bei Hueber) mit der Konjunktion als dass und dem Korrelat zu im Hauptsazt (vgl. Helbig/Buscha, 1992:183, A. Marinescu: 2006:151). Das ist darauf zurűckzufűhren, dass zu ein Hinweis dafűr ist, dass etwas űber die Grenze des Mőglichen oder Erträglichen hinausgeht, so dass die im als-Satz genannte Folge nicht eintreten kann, vervendet man in diesem Teilsazt den KII:

(77) Sie hat so viel freie Zeit, dass sie das ganze Jahr verreisen kőnnte.

Im Gegensatz zum Konditionalsatz kommen die Konjunktivformen jedoch nur im Nebensatz vor. Gelegentlich erscheint auch der Indikativ mit irrealer Bedeutung. Wie A. Marinescu erklärt (2006:151), ist dieser Modusgebrauch mőglich, da die Konjunktion und das Korrelat schon auf das Irrealis hinweisen. Wenn wir den Konjunktiv und den Indikativ nebeneinander setzen, dann bemerken wir, dass KII Präsens dem Indikativ Präsens fűr die Gegenwart entspricht. Im Bereich der Vergangenheit, entspricht der KII Perfekt (Plusquamperfekt) dem Indikativ Präteritum (Perfekt).

a)      Gegenwart

(78a.) Das Getränk ist so stark, dass man es nicht trinken kann.

(78b.) Das Getränk ist zu stark, als dass man es trinken kőnnte/kann.

b)      Vergangenheit

(79a.) Das Getränk war so stark, dass man es nicht trinken konnte.

(79b.) Das Getränk war zu stark, als dass man es hätte trinken kőnnen.

Wie im irrealen Konsekutivsatz ist es doch zu beachten das gelegentliche Vorkommen des Konjunktivs in den negativen Konsekutivsätzen (ohne dass als einleitende Konjunktion). Auch hier stellt der Konjunktiv ein zusätzliches formales Merkmal dar, mit dem die Bedeutung des negativen Konsekutivsatzes unterstrichen wird (Helbig/Buscha, 1992:184, A. Marinescu, 2006:151). Es stellt sich heraus, dass der Konjunktiv hier neben dem Indikativ vorkommt. Das wird mit Hilfe von Beispielen erläutert:

Gegenwart→ Indikativ Präsens - KII Präsens

(80) Er hilft jedem freiwillig, ohne dass man ihn besonders darum bitten muss/műsste.

Vergangenheit→ Indikativ Präteritum/Perfekt - KII Perfekt (Plusquamperfekt)

(81) Ich habe mich tűchtig gefroren, ohne dass ich mich erkältet habe/hätte.

. Weitere Erscheinungen des Konjunktivs ergeben sich im Relativsatz (82) und im Exzeptivsatz (82a., 82b., 82c.):

(82) Das Buch, das auch im Laden zu kaufen wäre, kostet hier nur zwei Euro.

(83a.) Er besteht die Prűfung nicht, es geschähe denn ein Wunder!

(83b.) Er besteht die Prűfung nicht, wenn nicht ein Wunder geschieht.

(83c.) Er besteht die Prűfung, er sei denn, dass ein Wunder geshieht/geschähe.

3.1.3. Übersicht zum Gebrauch der beiden Konjunktive

KI und KII sind bisher getrennt behandelt werden, indem ich ihre spezifischen semantischen Leistungen und syntaktischen Kontexten herausgestellt habe. Dazwischen wurden die beiden Konjunktive in traditionnellen Grammatiken meist zusammen behandelt, damit so ihre gemeinsamen Funktionen deutlich zu kämen; diese Problematik ist umschritten, doch auch die neuesten Grammatiken verfahren grossenteils so bei der Beschreibung dieses Modus. Ulrich Engel (1988:425) stellt in seiner Untersuchung die Behauptung auf, dass "auch in grammatischen Darstellungen eher die Unterschiede hervorgehoben werden sollten. Deshalb sind Konjunktiv I und Konjunktiv II hier getrennt behandelt worden, und die Beibehaltung der gemeinsamen Benennung ist nichts als eine Konzession an verbreitete Gewohnheit."

Einen Überblick zum Gebrauch der beiden Konjunktive gibt die folgende Tabelle (Engel, 1988:426), in der die beiden Konjunktive nach Bedeutungen geordnet und einander gegenűbergestellt werden:

Bedeutung

Konj. I

Konj. II

wűrde-Umschr.

mőglich?

Konj. I und Konj. II austauschbar?

Textwiedergabe

irrealer Vergleich

adhortativ

Wunsch

konzessiv

hypothetisch

Hőflichkeit

Ausserdem ist es weiter nach Ulrich zu beurteilen, dass der KI bei adhortativem Gebrauch durch das Modalitätsverbgefűge sein zu+Infinitiv ersetzbar ist. Bei konzessiver Verwendung ist der KI durch ein mőgen-Gefűge ersetzbar. Der hypothetische KII ist in vielen Fällen durch eine nicht-konjunktivische Form austauschbar.

Wie bereits erwähnt, tritt die deutschen konjunktivischen Formen in spezifischen Kontexten auf. Im Folgenden werde ich auch den franzősischen Konjunktiv in Frage stellen, sodass ich im nächsten Kapitel eine kontrastive Untersuchung schaffen kőnnen.

3.2. Im Franzősischen

Im Hinsicht auf seine Bedeutung dient dem Konjunktiv zum Ausdrűck des Mőgliches, des Irreeles oder der Potentialität im Unterschied zum Indikativ, der mit der Idee der Wircklichkeit verbunden ist. Unter dem syntaktischen Aspekt kennt der franzősische Konjunktiv bestimmte Verwendungsfälle und zwar wesentlich im Objektsatz, im Adverbial- und Relativsatz und selten im Einfachsatz. Im Gegensatz zum Indikativ erscheint der Konjunktiv als ein Modus der Abhängigheit (Riegel et al., 1994:321), d.h. er im Nebensatz űberwiegend vorkommt. Es gibt doch Fälle, in denen der Konjunktiv im Hauptsatz auftritt. Ich werde all diese Erscheinungen systematisch behandeln, aber zuerst muss ich noch einmal eindeutig machen, dass, obwohl der Konjunktiv tatsächlich vier Formen ausweist, werden eigentlich im alltäglichen Franzősisch nur den Konjunktiv Präsens und Perfekt gebraucht. Die weitere zwei Formen (Konj. Präteritum und Plusquamperfekt) sind gewőhnlich in der gehobenen Sprache verwendbar.

3.2.1 Im Einfach- oder Hauptsatz

In dem modernen Franzősisch tritt der Konjunktiv hauptsächlich im Einfachsatz vor, wobei eine Aufforderung, ein Verbot, eine Ermahnung gemeint ist. Normalerweise wird der Konjunktiv durch que eingefűhrt, der am Anfang des Satzes steht und, der erlaubt, dieses Modus zum Indikativ gegenűberzustellen. Que ist dabei nőtig, den Zusammenfall des Präsens der beiden Modi zu unterstreichen (Qu'elle chante vs. Elle chante). Mit Bedeutung von Aufforderung tritt der Konjunktiv an die Stelle des Imperativs besonders in der 3. Pers. Sing./Plur. ein, denn der Konjunktiv keiner von diesen Personen besitzt:

(84) Qu'ils viennent!

Die 1. Person wird selten in einem Aufforderungssatz verwendet:

(85) « Au moins que je ne lui parle pas, se disait Julien fort ému lui-même. » (Stendhal).

Im Wunschsatz

In dieser Art von Sätzen kommt meistens der Konjunktiv Präsens vor:

(86) Que le ciel vous protège !

(87) Qu'il soit maudit!

Es kommt vor, dass einige bestimmte Wendungen (diesmal ohne que) diese Bedeutung von Wunsch mit Hilfe vom Konjunktiv aufweisen:

(88) Vive le roi! Vive la République! Vive la France!

Viele von diesen Wendungen gehőren der religiősen Rede:

(89) Dieu vous garde!

(90) Dieu vous bénisse!

(91) Plaise au ciel que...

(91) Fasse au ciel que...

Der Konjunktiv kann weiter eine Vermutung ausdrűcken. Charakteristisch dafűr ist die Verwendung der Form Verbs "être" (sein) im Konjunktiv, die immer oft in der didaktischen Rede gebraucht wird, wie z.B. in mathematischen Formeln, die eine Demonstration einfűhren:

(92) Soit un triangle équilatéral ABC.

Laut Riegel et al. (1994:323) wird die in Betracht gezogene Vemutung im Ausrufesatz mit Empőrung vom Sprecher verworfen. Die folgenden Beispiele spiegeln diese Aufstellung wieder:

(93) « - Moi, que je fasse une chose pareille! Moi, Seigneur, que je fuie! » (Racine)

Polemische Behauptung

In der gehobenen Sprache weist der Verb "savoir" (wissen) in einer verneinte Form auf eine polemische Haltung hin:

(94) Je ne sache pas qu'il ait présenté une thèse brillante.

Es ist weitgehend zu beurteilen, dass in all diesen Gebrauchen in Einfachsatz, hebt der Konjunktiv die Deutung des Vorgangs hervor, das unsachlich gemeint ist. Meistens ist der Vorgang in der Zukunft zu verwirklichen. Ausser den Aufforderungssätzen kommt der Konjunktiv in festen Redewendungen und bestimmten Typen von Äusserungen vor.

3.2.2. Im Nebensatz

Das klassische Gebrauch des Konjunktivs ergibt sich doch im Nebensatz, wenn der Konjunktiv von einem bestimmten Element, das sich im Hauptsatz findet und das in Anbetracht der Nebensatzart variiert, also abhängt.

A''. Im Objektsatz

In diesem Satztyp setzt sich der Konjunktiv als obligatorisch oder Fakultativ (Konjunktiv vs. Indikativ) durch und er tritt in bestimmten Situationen vor:

als obligatorisch Modus:

1. Der Konjunktiv steht nach Verben des Wunsches, Verlagens, Wollens und Verbietens im Nebensatz, der durch que eingeleitet wird:

(95) Je veux que tu ailles à l'école.

→Ich will, dass du in die Schule gehst.

Verben, die zu dieser Gruppe gehőren, sind u.a.:

aimer mieux que lieber mőgen

aimer que   mőgen

attendre que (er)warten

avoir envie que gern wollen, Lust haben

demander que verlangen

désirer que wűnschen

exiger que fordern

interdire que verbieten

ordonner que befehlen

permettre que erlauben, gestatten

préférer que vorziehen

souhaiter que wűnschen

vouloir que wollen

2. Der Konjunktiv steht zugleich in dem durch que eingeleiteten Nebensatz nach Verben des Vorschlagens, Zustimmens, Ablehnens und Verhinders:

(96) Il propose qu'ils fassent une excursion.

→Er schlägt vor, dass sie einen Ausflug machen.

Folglich erscheint der Konjunktiv nach folgenden Verben (zu beachten ist, dass es im Folgenden doch kein exhaustives Verzeichnis aufgezählt wird):

accepter que akzeptieren

approuver que billigen

désapprouver que missbilligen

empêcher que verhindern

éviter que  vermeiden

proposer que vorschlagen

recommander que empfehlen

refuser que ablehnen

souffrir que ertragen

supporter que ertragen

tolérer que ertragen, dulden

vouloir bien que einverstanden sein

3. Eine weitere Erscheinung des Konjunktivs ist nach Verben und Ausdrűcken des subjektiven Empfindens und der wertenden Stellungnahme im Nebensatz zu bemerken, der durch que angeschlossen wird. Der que-Satz ist in diesem Fall nur mőglich, wenn der einleitende Satz und der que-Satz verschiedene Subjekte haben:

(97) Je regrette que mon chef ne puisse pas venir. →Ich bedauere, dass mein Chef nicht   kommen kann.

Zu dieser Gruppe gehőrenden Verben sind u.a.:

admirer que bewundern

adorer que  furchtbar gerne mőgen

aimer que  (es) gern machen

apprécier que (es) zu schätzen wissen

avoir honte que sich schämen

avoir peur que Angst haben

(ne pas) comprendre que (nicht) verstehen kőnnen

craindre que fűrchten

critiquer que kritisieren

déplorer que bedauern, beklagen

détester que verabscheuen

regretter que bedauern

s'étonner que sich wundern, staunen

s'indigner que sich entrűsten

se réjouir que sich freuen

Zu beachten ist, dass nach espérer que (hoffen) der Indikativ steht und nach se plaindre que (sich beklagen) der Konjunktiv oder der Indikativ stehen kőnnen.

(98) J'espère que tu es satisfait de mon travail.

→Ich hoffe, dass du mit meiner Arbeit zufrieden bist.

(99) Il se plaint qu'il n'a/ n'ait rien à faire.

→ Er beklagt, dass er nicht zu tun hat.

4. Auch nach Ausdrűcken mit être oder trouver + Adjektiv, die das subjektive Empfinden oder die wertende Stellungnahme zum Ausdruck bringen, steht ebenfalls der Konjunktiv im Nebensatz, der durch que eingeleitet wird, z.B.:

(100) Il est important que vous fassiez vos devoirs.

→ Es ist wichtig, dass ihr eure Hausaufgaben macht.

Unter Ausdrűcken, die zu dieser Gruppe gehőren, kőnnen wir erwähnen:

être content que zufrieden sein

être deçu que enttäuscht sein

être désolé que untrőstlich sein

être étonné que verwundert sein

être heureux que glűcklich sein

être satisfait que zufrieden sein

être surpris que űberrascht sein

être triste que traurig sein

trouver bizarre que komysch finden

trouver bon que gut finden

trouver curieux que seltsam finden

trouver important que wichtig finden

trouver mauvais que schlecht finden

5. Ebenfalls steht der Konjunktiv nach unpersőnlichen Verben und unpersőhnlichen Ausdrűcken:

(101) Il est bon que tu viennes.

→Es ist gut, dass du kommst.

Dazu gehőren u.a.:

il est bizarre que es ist seltsam

il est bon que es ist gut

il est important que es ist wichtig

il est mauvais que es ist schlecht

il est nécessaire que es ist notwendig

il est normal que es ist normal

il est temps que es ist Zeit

il est utile que es ist nűtzlich

il convient que es ist angebracht

il faut que es ist nőtig/ man muss

il importe que es ist wichtig

il suffit que es genűgt

il vaut mieux que es ist besser

cela m'amuse que es aműsiert mich

cela me gêne que es stőrt mich

cela m'inquiète que es beunruhigt mich

cela me plaît que es gefällt mir

cela me surprend que es űberrascht mir

6. In der Regel steht der Konjunktiv noch nach verneinten Ausdrűcken und Verben des Meinens und Denkens, die im Nebensatz mit que angeschlossen sind:

(102) Je ne crois pas qu'ils sachent faire de la voile.

→Ich glaube nicht, dass sie segeln kőnnen.

Weiter nennen wir einige von Ausdrűcken und Verben, die zu dieser Gruppe gehőren, und zwar:

ne pas croire que nicht glauben

ne pas espérer que nicht glauben

ne pas estimer que nicht meinen

ne pas s'imaginer que sich nicht vorstellen

ne pas penser que nicht denken

ne pas se rappeler que sich nicht erinnern

ne pas trouver que nicht finden

7. Eine Verwendungsweise des Konjunktivs ergibt sich in der Regel nach Ausdrűcken und Verben des Bezweifelns, die im Nebensatz mit que angeschlossen sind:

(103) Personne ne doute que le chômage soit un grand problème.

→ Niemand bezweifelt, dass die Arbeitslosigkeit ein grosses Problem ist.

Zu dieser Gruppe gehőren u.a.:

douter que  bezweifeln

contester que bestreiten

nier que  verneinen

8. Der Konjunktiv taucht nach Ausdrűcken und Verben des Sagens und Erklärens auf, die verneint und im Nebensatz mit que angeschlossen sind:

(104) Il ne dit pas qu'elle sache nager.

→ Er sagt nicht, dass sie schwimmen kann.

B''. Im Relativsatz wird der Konjunktiv gebraucht, wenn etwas als wűnschwert oder hypothetisch erachtet wird. Handelt es sich hingegen um ein tatsächliches Geschehen, so steht der Indikativ:

(105) Paul cherche une voiture qui soit bon marché. Wunsch

(106) Paul a une voiture qui est bon marché. Tatsache

Der Konjunktiv ist also bei jenem Typ von Relativsätzen zu verwenden, der einen Wunsch bzw. das mőgliche Nichtvorhandensein implizieren:

(107) J'aimerais avoir une voiture qui n'ait pas besoin d'essence.

→ Ich hätte gern ein Auto, das kein Benzin braucht.

Alle Grammatiken legen Wert darauf hin, dass der Hauptsazt einen Superlativ oder dem entsprechenden Ausdrűck (Riegel et al., 1994:327) enthält, dann wird in der Regel ebenfalls der Konjunktiv verwendet, da die meisten Superlative keine sachlichen Angaben sind, sondern eine subjektive Bewertung darstellen, wie deutlich in folgenden Beispielen zu sehen ist:

(108) C'est le plus beau tableau qu'il ait peint.

→ Das ist das schőnste Bild, das er gemalt hat.

(109) Il est le seul dans la classe qu'il ne sache pas encore lire.

→ Er ist der einzige in der Klasse, der noch nicht lesen kann.

Riegel et al. (1994:327) stellen die Behauptung auf, dass auch der Indikativ (nicht so angemessen wie der Konjunktiv) in diesem Fall zu treffen ist, aber nur selten, wenn die Vermutung eines Vorhandens gemeint ist:

(110) C'est la plus grande chambre que je puisse vous proposer.

→Dieses Zimmer ist das Grősstest, dass ich Ihnen vorschlagen kann.

(111) C'est la seule (dernière) chambre qui est libre.

→ Dieses Zimmer ist das Einziges (Letztes), das frei ist.

als fakultatives Mittel:

C''. Im Adverbialsatz wird die Moduswahl nicht vőllig bestimmt: Der Konjunktiv bzw. der Indikativ setzten sich unter Berűcksichtigung von der Bedeutung des Nebensatzes oder der unterordnenden Konjunktionen durch.

a) Im Temporalsatz steht normalerweise der Indikativ. Der Konjunktiv wird nur dann verwendet, wenn der Temporalsatz durch bestimmte Konjunktionen eingeleitet wird, und zwar: avant que (bevor), jusqu'à ce que (solange bis), en attendant que (in Erwartung, dass). Diese Konjunktionen fűhren Nebensätze ein, die ein nachzeitiges Zeitverhältnis im Zusammenhang mit der im Hauptsatz verläufende Handlung ausdrűckt. Der unterordnende Vorgang ist als mőglich interpretierbar.

(112) Il part avant que le soleil se lève.

→ Er geht weg, bevor die Sonne aufgeht.

(113) En attendant qu'il lui écrive un jour, elle épargnait de l'argent.

→ In Erwartung, dass er eines Tages schreiben wűrde, sparte sie Geld.

Zu beachten ist, dass nach der temporalen Konjunktion après que einen Nebensatz kommt, in dem der Indikativ steht, wobei es űber eine erfűllte Handlung handelt.

(114) Il partira après que le soleil se sera levé.

→ Er wird weg gehen, nachdem die Sonne aufgegangen ist.

b) Im Finalsatz steht natűrlich der Konjunktiv, da in diesem Typ von Nebensatz eine Absicht ausgedrűckt wird:

(115) Orphée chante pour que/ afin que le soleil paraisse.

→ Orpheus singt, damit die Sonne aufgeht.

Es ist offensichtlich, dass der Nebensatz durch unterordenden Konjunktionen (pour que, afin que, de façon que (damit) eingeleitet wird.

c) Wie Riegel et al. unterstreichen, wird in den Konsekutivsätzen der Indikativ gebraucht, insofern der Konsekutivsatz die Aktualisierung des Vorganges erlaubt:

(116) Il a tant regardé la télévision qu'il ne voit plus rien.

→ Er hat so viel Fern gesehen, dass er nichts Anderes mehr sieht.

Inzwischen ist es zu berűcksichtigen (Riegel et al., 1994:326), dass der Hauptsatz in negativer oder fragenden Form, der die Aktualisierung des unterordenden Vorgangs verhindert, lőst den Konjunktiv aus. Das wird mit Hilfe von Beispielen erläutert:

(117) Il n'a pas travaillé au point que cela l'ait épuisé.

→ Er hat gearbeitet, sodass das ihn nicht erschőpft.

Das gilt fűr Nebensätze auch, die durch pour que eingefűhrt sind und die, den Vorgang als mőglich betrachtet:

(118) Il est trop compétent pour qu'on puisse le remplacer.

→ Er ist zu kompetent, dass wir ihn auswechseln.

d) Der Konjunktiv erscheint weiter im Konzessivsätzen, in denen quoique, bien que (=obschon, obgleich, obwohl), malgré que (trotzdem) als einleitende Konjunktionen gelten und die das Geschehen als eine mőgliche, aber wirkungslose Ursache erachten:

(119) Bien qu'il ne sache pas encore écrire, il se débrouille assez bien.

→ Obwohl/ obgleich er noch nicht schreiben kann, kommt er seht gut klar.

Ebenfalls steht der Konjunktiv nach sans que (ohne dass):

(120) Pierre a acheté des cigarettes sans que son père le sache.

→Peter hat Zigaretten gekauft, ohne dass sein Vater es weiss.

Affinität zum Konjunktiv weisen auch die folgenden Konjunktionen auf:

de peur que...ne/ de crainte que.ne damit nicht, aus Angst vor

(121) De peur que le voleur vienne, ils ont fermé la porte.

→ Aus Angst, dass der Räuber kommen kőnnte, haben sie die Tűr abgeschlossen.

pourvu que  vorausgesetzt, dass

supposé que angenommen, dass

en admettant que wenn man davon ausgeht

wenn man eingesteht

(122) En admettant que ce ne soit pas lui qui l'a fait, alors c'est qui le coupable ?

→Wenn man davon ausgeht, dass er nicht der gemacht hat, wer ist dann der Schuldige?

e) Im Konditionalsatz gibt es eine Schwankung zwischen dem Indikativ und dem Konjunktiv. Normalerweise verwendet man den Indikativ und in diesem Fall muss man zum Tempuswahl beachten (die Regel des Si- Konditionals):

(123) Si j'avais de l'argent, j'achèterai une villa en Suisse.

→Wenn ich Geld hätte, wűrde ich eine Villa in der Schweiz kaufen.

Hingegen dazu benűtzt man nach si den Konjunktiv Plusquamperfekt in einer literarischen Verwendung. Das geht auf die lateinische Sprache zurűck. Wie Riegel et al. (1994:326) festlegen, wird der Konjunktiv dem Indikativ entgegengesetzt nicht durch seine modale Bedeutung, sondern markiert er hier ein gehobenes Register. Das wird mit Hilfe von Beispielen erläutert:

(124) Si Annie Hall fût revenue, Alvy eût été heureux.

Inzwischen ist es zu beurteilen, dass die traditionelle Grammatik diese Form des Konjunktivs nicht als echten Konjunktiv betrachtete.

In dieser Art von Säzen steht der Konjunktiv nach Konjunktionen wie à moins que (es sei denn...), pourvu que (vorausgesetzt, dass...), pour peu que (wenn...nur, dann):

(125) Pour peu qu'il sache, il se prendra pour un génie.

→Wenn er nur wenig wűsste, dann hielte er sich fűr ein Genie.

Ebenfalls wird der Konjunktiv dann gebraucht, wenn es um einem Satz geht, der mit einem durch que eingeleitenden Satz verbunden ist:

(126) S'il passe le bacalauréat et qu'il obtienne une bonne note, Mark sera admis à une bonne université.

→Wenn er das Abitur machen und er eine gute Note bekommen wűrde, wűrde Mark zu einer gute Universität zugelassen.

Zusammendfassend lässt sich feststellen, dass der franzősischen Konjunktiv grundsätzlich nach Verben, Konjunktionen und Redewendungen des Bedauerns, Hoffens, Verlagens, Fűrchtens, der Missbilligung und des Zweifelns steht. Weiter wird er verwendet, wenn der Hauptsatz deutlich macht, dass im untergeordneten Satz eine Nichtwirklichkeit dargestellt wird.

4. Kontrastive Behandlung

Ich habe schon mit der Problematik vertraut. Im Mittelpunkt dieses Kapitels steht eigentlich die Grundprobleme meiner Arbeit, nämlich eine kontrastive Analyse des deutschen und franzősischen Konjunktivs. Meines Erachtens ist die Frage nach der Funktion und dem Gebrauch des Konjunktivs in der beiden Sprachen in diesem Punkt sehr wichtig und folglich werde ich ihr detaillierte Untersuchungen widmen. Ich werde mich weiter mit diesem "heikelen" Aspekt befassen. Auch wenn viele sind der Meinung, dass der Subjonctif der franzősischen Sprache mit keinem deutschen Modus verglichen werden kann und hinzu kommt, dass sie dieses Modus Subjunktiv benennen, habe ich schon am Anfang meiner Untersuchung des Gebrauchs des Konjunktivs unterschrieben, dass ich fűr dieses grammatische Mittel die Bezeichnung von Konjunktiv verwenden werde, ohne zu behaupten, dass eine absolute Wiedergabe dieses Modus in beiden Sprachen mőglich sei.

Natűrlich ist die Verwendung auf Deutsch des Konjuktivs nicht mit dem franzősischen Konjuktiv nicht immer identisch, aber es gibt doch bestimmte Fälle, wobei der Gebrauch von Konjunktiv in der beiden Sprachen űbereinstimmt.

All diese Aspekte werde ich in dem folgendem Vergleich des deutschen und des franzősischen Systems herausarbeiten.

4.1. Übereinstimmende Fälle des Gebrauchs des Konjunktivs im Deutschen und im Franzősischen

In diesem Kapitel werde ich zeigen, dass der deutsche Konjunktiv nicht so meilenweit von seinem franzősischen Pendant entfernt ist, wie man gewőhnlich vermutet.

Der deutsche Konjunktiv (der KI) entspricht manchmal dem franzősischen Konjunktiv. Ähnliche Verwendungsweisen ergeben sich bei folgenden Redewendungen und festen Strukturen:

(127) Es lebe der Kőnig!

Vive le roi!

(128) Dieu soit loué!

→Gott sei dank!

(129) Gott sehne dich !

→Dieu te bénisse !

u.a.

Auch in bestimmten Fachtexten und manchmal zum Ausdrűck der Konzision kommt ähnlich der Konjunktiv in der beiden Sprachen vor:

(130) Es sei eine Gerade xy...

Soit une droite xy...

(131) Es komme, was wolle.

Advienne que pourra...

Demgegen in folgendem Fall wird der deutschen Konjunktiv im Franzősischen durch den Infinitiv wiedergegeben:

(131) Man nehme ein Pfund Mehl.

Prendre une livre de farine.

Laut Jean Fourquet (1952:193) dient der Konjunktiv der beiden Sprachen (KI im Deutschen) in bestimmten Situationen zum Ausdrűck eines erfűllbaren Wunsches:

(132) Alles, was wir lieben, lebe!

Vivent nos amours!

(133) Dein Wille geschehe.

→Que votre volonté soit faite.

Der hypothetische wirkende KII entspricht seinem franzősischen Pendant, wenn eine Hypothese, deren Erfűllung mőglich ist, ausgedrűckt wird:

(134) Nehmen wir mal an, du hättest eine Schwester.

→Supposons que tu aies une sour.

Fourquet setzt hinzu, dass in der Alltagssprache wird die Umschreibung mit sollen bevorzugt; im Franzősischen wird der Konjunktiv verwendet:

(135) Unser Gast soll hoch leben!

Vive notre hôte!

Auch das Verb mőgen kann die Rolle eines sozusagen Hilfsverbs zum Ausdrűck des Wunsches. Fourquet ist hier der Meinung, dass eine leichtsinnige Nuance zu beurteilen ist: der, der sich etwas wűnscht, weiss, dass das nicht ganz von ihm abhängig ist:

(136a.) Er mőge noch lange leben!

(136b.) Mőge er noch lange leben!

Puisse-t-il vivre longtemps encore !

Um den Konjunktiv vom Indikativ zu unterscheiden, setzt sich der folgende Aufbau durch:

(137) Mőgen unsere Gäste zufrieden sein!

Puissent nos hôtes être satisfaits !

Zum Ausdrűck eines unerfűllbaren Wunsch oder Bedauerns dient im Deutschen der KII (Konj. Präterit). Im Franzősischen steht der Konj. Präsens. In der beiden Sprachen steht das Verb in erster Stellung:

(138) Ach, wäre ich nie geboren! Puissé-je n'être jamais né !

(139) Wäre nur ein Zaubermantel mein! Que n'ai-je un manteau magique !

(Goethe, Faust.)

Inzwischen wenn der unerfűllbaren Wunsch durch die Konjunktion dass zurűckweisend eingeleitet wird, wird im Franzősischen nicht mehr der Konjunktiv, sondern der Indikativ gebraucht:

(140) Ach, dass ich ein Bettler wäre! →Ach, si j'étais un mendiant !

(141) Hätte ich nur ein Fahrrad! →Si seulement j'avais un vélo !

(142) Wäre er doch gestern gekommen!  →Si seulement il était venu hier !

Der franzősische Konjunktiv wird weiter gebraucht, wenn der einleitende Satz offensichtlich macht, dass das Nachfolgende sich wegen der unzureichender Bedingung nicht ereignet hat oder ereignen wird. Normalerweise taucht der deutsche Konjunktiv in solchen Satzbauen nicht auf. Im Deutschen steht der KII manchmal auch in einem solchen Fall, allerdings kann er nicht stehen (vor allem der KI):

(143) Il n'y a aucun homme qui puisse vivre sans nourriture.

→Es gibt keinen Menschen, der ohne Nahrung leben kann.

vs.

(144) Il n'y a personne qui puisse lui donner un conseil.

→Es gibt niemanden, der ihm einen Rat geben kőnnte/ kann.

(145) Il n'y a personne qui puisse le lui expliquer.

→Niemand ist da, der es ihr erklären kőnnte/ kann.

In manchen Bedingungssätzen, die durch einen bestimmten Typ von Konjunktionen eingeleitet werden (vorausgesetzt dass..., unter die Bedingung dass..., von Angst vor... ), kann der deutsche KII als Ausdruck der Nichtwirklichkeit stehen, wie im Franzősischen:

(146) À condition qu'il ait eu de l'argent il aurait payé la tournée.

Vorausgesetz er hätte Geld, dann wűrde er die Runde bezahlen.

Die subjektive Einstellung ist entscheinend sowohl im Deutschen, als auch im Franzősischen, da ein Ereignis erwűnscht, befűrchtet, angezweifelt wird. Im Gegensatz zum Franzősischen aber bildet das Deusche in der Gegenwart nie mit einem Konjunktiv:

(147) Je voudrais qu'il vienne tout de suite.

→Ich wűnsche mir, dass er sofort kommt.

→*Ich wűnsche mir, dass er sofort käme.

aber:

(148) Ich wűnschte mir, dass er sofort käme (und er kommt tatsächlich).

→J'aurais voulu qu'il soit venu tout de suite.

Anmerkung 

In diesem Fall ist es im Franzősischen zur Widergabe der Zeiten in consecutio temporum zu beachten, aber mit diesem unterscheidenden Aspekt der Zeitenfolge werde ich mich später beschäftigen.

Dem franzősischen Konjunktiv ähnelt, steht der deutsche Konjunktiv nach Verben des Hoffens, Fűrchtens, Fordernds, auch wenn man, Steht das einleitende Verb der subjektiven Wahrnehmung im Präsens, dann folgt der Indikativ. Das gilt nicht fűr das franzősischen System:

(153a.) *Ich fűrchte, dass er mich das frage.

(153b.) Ich fűrchte, dass er mich das fragt.

→Je crains qu'il me demande cela.

Zusammenfassend lässt sich das Folgende festzustellen: Auch wenn ein wirkliches System nicht erkenntbar ist, kann der Konjunktiv auch im Deutschen nach Verben, Konjunktionen und Redewendungen, die Hoffnung, Ziel, Absicht, Wunsch, Befűrchtung ausdrűcken, aber zur Darstellung eines Ereignisses, der in der Gegenwart erhofft, gewűnscht, befűrchtet usw. wird, benűtzt man im Vergleich zum Franzősischen den Indikativ und nicht den Konjunktiv:

(154a.) Ich fűrchte, dass er krank ist.

(154b.) *Ich fűrchte, dass er krank sei.

→ J'ai peur qu'il soit malade.

Auf jeden Fall sehen wir oben, dass sowohl der franzősische Konjunktiv, als auch sein deutsches Pendant (KII) durch die Subjektivität motiviert ist. Auch wenn die subjektive Einstellung in der beiden Sprachen entschiedend ist, konstruiert das Deutsche in der Gegenwart allerdings nie mit einem Konjunktiv, in krassem Gegensatz zum Franzősischen [siehe Beispiele (147), (148)].

In einzelnen isoliierten Beispielen hat der KI dieselbe Funktion wie der franzősische Konjunktiv, nämlich dient er zum Ausdrűck der Unsicherheit:

(156) Wer immer es auch sei, er geht mir auf die Nerven.

→Qui que ce soit, il m'énerve.

(157) Wo immer er sich verstecke, ich finde ihn.

→Où qu'il se cache, je le trouve.

Sehen wir im Folgenden den komparativen Ansatz!

4.2. Unterschiede der Verwendung des deutschen und franzősischen Konjunktivs

Durchgängig durch alle Anwendungsfälle kann man sagen, dass, was den Gebrauch des Konjunktivs angeht, das deutsche und das franzősische Verbalsystem sich wesentlich unterscheiden. Ich habe schon fesgestellt, dass es im Hinblick auf das gesamte deutsche System eine Reihe von Phänomenen zu beachten sind [z.B. in dem Fall, wo man in der Vergangenheit den Konjunktiv wählt, inzwischen in der Gegenwart den Indikativ- siehe Beispiele (147), (148)]. Es stellt sich heraus, dass das deutsche System im Vergleich zum franzősischen System ziemlich "instabil" ist. Weiter werde ich all diese Unterschiede der Verwendung des deutschen und franzősischen Konjunktivs herausarbeiten.

Bei der Beschreibung des deutschen Konjunktivs habe ich mehrmals hervorgehoben, dass seine grundsätzliche Funktion ergibt sich in der indirekten Rede. In krassem Gegensatz zum Deutschen findet der franzősische Konjunktiv keine feste Verwendung in einem solchen Kontext. In dieser Situation wird fast immer der Indikativ gebraucht. Aus dieser Aufstellung geht u.a. hervor, dass man auf die Zeitenfolge im Indikativ achten muss, um die Zeitverhältnisse eindeutig auszudrűcken. Hingegen dazu gibt es im Deutschen keine vorgeschriebene Regel. Auch wenn das einleitede Verb in einer Vergangenheitsform steht, kann man im Adverbialsatz den KI benűtzen:

(158) Man sagte mir, dass du ein Träumer seist. (Schiller)

→On me disait que tu étais un rêveur. ( Indikativ Präsens→Indikativ Präteritum - Gleichzeitigkeit)

Oder:

(159) Il m'a dit qu'il m'aimait.

→Er hat mir gesagt, dass er mich liebe (oder liebt).

Also bei der indirekten Rede in der Vergangenheit gilt es einige Besonderheiten im Hinblick auf die Verwendung der Zeiten zu beachten. Folglich ist es eindeutig zu klären, ob ein Ereignis sich vor-, gleich- oder nachzeitig zum mentalen Durchdringung bzw. Berichterstattung ereignet hat:

Hauptsatz in der

Zeitliche Beziehung

Indirekte Rede im

Vergangenheit

Gleichzeitigkeit

Imperfekt

Vorzeitigkeit

Plusquamperfekt

Nachzeitigkeit

Konditional

Dieses Sachverhalten ist im Deutschen nicht erkennbar. Die Abfolge des Ereignesses ist nicht wesentlich, weil das Deutsche die Zeitenfolge weder in der direkten Rede noch bei Verben der mentalen Durchdringung (z. B. : denken, glauben, wissen, fűrchten usw.) ausdrűcken kann, sondern versucht man eine Distanziertheit ausdrűcken. Dennoch ist dieses Ziel kaum gelungen.Was das Franzősische angeht, kann man ganz allgemein beobachten, dass es um ein in sich schlűssiges System handelt: manche Verben, Konjunktionen und Redewendungen den Konjunktiv nach ihnen ziehen und zwar den Konjunktiv Präsens in der Gegenwart und den Konjunktiv Präteritum in der Vergangenheit. Demnach kann man im Franzősischen im wesentlichen Gegensatz zum Deutschen auch űber ein consecutio temporum im Konjunktiv sprechen.

Darűber hinaus soll man darauf geachtet werden, ob der ursprűnglicher Satz schon im Konjunktiv steht. Wie wir schon gesehen haben, gibt es im Franzősischen kein einleitendes Verb der indirekten Rede - die Verben stehen im Indikativ. In dem obenen erwähnten Fall muss man aber den Konjunktiv in der indirekten Rede űbernehmen:

(160) Il dit: « Je crains qu'il ne vienne pas à la réunion».

(161a.) Il dit qu'il craignait qu'il ne vienne pas à la réunion.

(162b.) Il disait qu'il craignait qu'il ne soit pas venu à la réunion.

Übrigens kann der in der indirekten Rede verwendete deutsche Konjunktiv durch einen Infinitiven im Franzősischen wiedergegeben werden:

(163) Er behauptet, er sei auf der Reise gewesen.

→Il prétend d'avoir été en excursion.

Überhaupt ist zu beobachten, dass Konditionalsätze (Bedingungssätze) im Deutschen den zweiten wichtigen Anwendungsbereich des Konjunktivs darstellen. Im Franzősischen wird der Konjunktiv in dieser Situation nur nach bestimmten Konjunktionen gebraucht, allerdings tritt der Indikativ ein. Zum Beispiel konstruiert das Deutsche beim Irrealis der Gegenwart oder der Vergangenheit mit dem KII, das Franzősische mit dem Indikativ. Man soll präzisieren, dass der irreale Konditionalsatz im Deutschen wie im Franzősischen dann verwendet wird, wenn eine Bedingung der Wirklichkeit nicht entspricht und deren Erfűllung fraglich oder unmőglich ist:

(164) Si j'étais riche, je ferais certainement le tour du monde.

→Wenn ich reich wäre, wűrde ich bestimmt eine Weltreise machen.

Also während man im Deutschen immer in den irrealen Bedingungssätzen den Konjunktiv verwendet, darf man im Franzősischen im si-Satz (weitere Bezeichnung des Konditionalsatzes) nie den Konjunktiv verwenden, sondern nur den Indikativ, dessen Tempusverschiebung sich genauso wie in dem unten stehenden Tableau verläuft:

Einleitende Konjunktion

Nebensatz

Hauptsatz

Si

Präsens

Futur

Si

Präteritum

Konditional I

Si

Plusquamperfekt

Konditional II

Bei dieser kontrastive Studie űber den Gebrauch des Konjunktivs im Deutschen und im Franzősischen sind weitere wichtige Unterschiede zu bemerken:

franzősischer Konditional I, II vs. deutscher Konjunktiv

bei hőflichen Bitten: (165) Pourriez-vous m'aider?

Kőnnten Sie mir helfen?

bei Vermutungen: (166) La grotte serait à 100 kilomètres d'ici.

→Die Grotte wäre hundert Kilometer von hier entfernt.

bei Ratschlägen: (167) À ta place, j'achèterais une maison.

→An deiner Stelle wűrde ich ein Haus kaufen.

bei Wűnschen: (168) Il aimerait avoir une moto.

→Er wűrde gern einen Motorrad haben.

Achtung!

(169) Elle veut absolument que j'aille me promener avec elle.

→Sie will unbedingt, dass ich mit ihr spazieren gehe.

bei Mőglichkeiten: (170) On pourrait faire un voyage.

→Wir kőnnten eine Reise machen.

im Hauptsatz eines Bedingungsatzes:

(171) Si j'étais riche, je ne travaillerais pas.

→Wenn ich reich wäre, wűrde ich nicht arbeiten.

In all diesen Situationen wird im Franzősischen den Konditional I und nicht den Konjunktiv gebraucht, wie es im Deutschen passiert. Ebenfalls steht der Konditional II im franzősischen Hauptsatz eines irrealen Bedingungssatzes in der Vergangenheit. In dem deutschen entsprechenden Kontext findet man immer den Konjunktiv:

(172) Si j'avais été riche, j'aurais fait le tour du monde.

→Wenn ich reich gewesen wäre, hätte ich eine Weltreise gemacht.

Es sind doch weitere Fälle zu bemerken, wie Janitza und Samson auch signalisieren (1986:206), wenn der Konjunktiv im Franzősischen steht, während der Indikativ im Deutschen verwendet wird und umgekehrt: Steht im Deuschen der Konjunktiv, im Franzősischen aber der Indikativ. Solche Situationen, in denen die Modis- und die Temporaswahl der Verben in der beiden Sprachen nicht űbereinstimmen, sind im Folgenden zu beurteilen:

Im Franzősischen→ Konjunktiv, im Deutschen→Indikativ:

in manchen Temporalsätzen, die durch avant que (bevor), après que (nachdem), jusqu'à ce que (bis) eingefűhrt werden:

(173) J'attends jusqu'à ce que tu reviennes à la maison.

→Ich warte, bis du nach Hause zurűckkommst.

in durch bien que, quoique (obwohl, obgleich) eingeleitenden Konzessivsätzen:

(174) Il est sorti, bien qu'il ait de la fièvre.

→Er ist ausgegangen, obwohl er Fieber hat.

(175) Bien que son père le lui ait interdit, Pierre a prêté son vélo à son ami.

→Obwohl sein Vater es ihm verboten hatte, hat Peter seinem Freund das Fahrrad geliehen.

Wird der Nebensatz durch si... que, quoi... que (so...) eingeleitet, steht im Franzősischen immer der Konjunktiv, im Deutschen kann man entweder der Indikativ oder der Konjunktiv benűtzen:

(176) Si fort qu'il soit, il n'arrivera pas à le mettre par terre.

→So stark er auch ist/ sei, er wird ihn nicht niederwerfen kőnnen.

In den Finalsätzen, die als Einleitewőrter die folgenden Konjunktionen haben: pour que (damit), de façon à ce que, de sorte que (sodass):

(177) Arrive plus tôt, pour que nous puissions partir à 5 heures.

→Komm frűher, damit wir um 5 Uhr abfahren kőnnen.

In bestimmten Relativsätzen (Superlativ + Relativsatz, "der einzige" + Relativsatz):

(178) C'est la plus belle fille que j'aie jamais vue.

→Das ist das schőnste Mädchen, das ich je gesehen habe.

(179) Il est le seul qui soit venu tout de suite.

→Er ist der einzige, der sofort gekommen ist.

Nach Redewendungen und Verben, die eine Hypothese ausdrűcken, wie z.B.: il semble que (es scheint, dass), il est possible que (es ist mőglich, dass), il se peut que (es kann sein, dass), admettons que (nehmen wir an, dass):

(180) Il se peut qu'il vienne demain.

→Es kann sein, dass er morgen kommt.

(181) Il se pourrait bien que tu aies raison.

→Du kőnntest wohl Recht haben.

(182) Il se pourrait même qu'elle ait quarante ans.

→Sie kőnnte sogar vierzig sein.

Aber: (183) Il se peut qu'elle ait vingt ans.

→Sie mag wohl zwanzig sein.

Bei den Übersetzungen der Sequenzen (181), (182) und (183) sieht man, dass der franzősische Nebensatz, in dem der Konjunktiv steht, wird im Deutschen ganz und einfach durch den Infinitiv wiedergegeben; keinen Adverbialsartz wird also erfordert.

Der folgende Beispiel weist auch darauf, das man im Deutschen den Indikativ verwenden kann, im Franzősischen aber den Konjunktiv:

(184) Autant que je sache, il n'a pas de téléphone.

→Soviel ich weiss, hat er kein Telefon.

Im Deutschen→Konjunktiv, im Franzősischen→Indikativ:

In den Konditional- und Komparativsätzen wird der Indikativ (im Präteritum oder im Plusquamperfekt) im Franzősischen verwendet, während im Deutschen der KII:

(184) Wenn er genug Geld hätte, kőnnte er ihm eine Schallplatte kaufen.

→S'il avait assez d'argent, il pourrait s'acheter un disque.

(185) Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich nicht gekommen.

→Si j'avais su cela, je ne serais pas venu.

(186) Er tut, als ob er Angst hätte.

→Il fait comme s'il avait peur.

Weitere Unterschiede zum Gebrauch des Konjunktivs im Franzősischen und im Deutschen tauchen zum Ausdrűck des Zweifels auf. Wie wir sofort merken kőnnen, benűtzt das Deutsche dazu den Indikativ und das Franzősische den Konjunktiv:

(187) Ich bin nicht sicher, ob er da ist.

→Je ne suis pas sûr qu'il soit là.

(188) Ich zweifle, ob das richtig ist.

→Je doute que ce soit juste.

(189) Ich zweifle nicht daran, dass du die Wahrheit sagst.

→Je ne doute pas que tu dises la vérité.

Was fällt mir auch űberraschend ist die Tatsache, dass in bestimmten Fällen der deuschen KII gleichzeitig durch den Konditional und den Konjunktiv im Franzősischen wiedergegeben wird:

(190) Es wäre besser gewesen, wenn du nach Deutschland gefahren wärest.

→Il aurait mieux valu que tu partes en Allemagne.

Im folgenden Beispiel sehen wir aber, dass der deutsche Konjunktiv seinem franzősischen Pendant entspricht:

(191) Ohne dass er genau gewűsst hätte, hat der Schűler richtig auf die Frage des Lehrers geantwortet.

→Sans qu'il le sache vraiment, l'élève a répondu correctement à la question du professeur.

Es gibt doch keine Entsprechung der Tempora: im Deutschen wird den KII Plusquamperfekt gebraucht, im Fransősischen inzwischen den Konjunktiv Präsens.

Ein beispielhafter Unterschied zur Verwendung des Konjunktivs im Franzősischen und im Deutschen lässt sich weiter im folgenden Kontext zeigen: das Franzősische erzwingt den Konjunktiv nach dem Imperativ, also wenn man jemandem befiehlt oder auftägt jemandem anderen etwas zu befehlen:

(192) Dites lui qu'il soit ponctuel !

→Sagt ihm, dass er pűnktlich sein soll.

Im Folgendem werde ich eine Fazit erarbeiten, sodass ich die ganze Untersuchung zusammenfasse.

5. Schlűssfolgerungen

In meiner Arbeit habe ich versucht, das Problem des Gebrauchs des Konjunktivs sowohl im Deutschen als auch im Franzősischen darzustellen. Die herangezogenen sprachwissenschaflichen Arbeiten haben es mir ermőglicht, dieses komplexes Thema mőglichst eindeutig zu analysieren und so zu behandeln, dass ich - meines Erachtens - anderen vermittelt werden kőnnte.

In der Beschreibung der Verwendungsfälle des Konjunktivs im Deuschen und deren Entsprechungen im Franzősischen habe ich mich nach einem roten Faden gerichtet, insofern ich versucht habe, eine globale Darstellung dieses finites Modus im Deutschen zu erarbeiten und seine verschiedenen Entsprechungen im Franzősischen mőglichst klar machen. Darum habe mich beműht, jedem Wort- und Satzbeispiel die Entsprechung im Franzősischen beizulegen.

Behandele ich kontrastiv diese umstrittene Problematik des Gebrauchs des Konjunktivs in der deutschen und franzősischer Sprachen, so ergibt sich, dass meine Arbeit eher praktisch als theorethisch ist. Ubrigens hat die vorliegende Arbeit sich zum Ziel gesetzt, die wichtigsten vom Konjunktiv im Deutschen aufgeworfenen Probleme darzustellen, also einige der interessantesten Probleme der deuschen Grammatik. Meiner Meinung nach habe ich mich mit meiner Arbeit zur Erläuterung mancher Aspekte beigetragen, sowohl hinsichtlich der Verwendungs(un)mőglichkeiten des deutschen Konjunktivs als auch im Hinblicl auf die Mőglichkeiten ihrer Wiedergabe ins Franzősische und umgekert.

Am Ende dieser kontrastive Arbeit kann ich das Folgende feststellen:

- Sowohl im Deutschen als auch im Franzősischen wird der Konjunktiv als finites Modus erachtet und er verfűgt űber Gegenwarts- und Vergangenheitsformen: fűr das Deutsche werden am meisten KI und KII anerkannt (man muss auf die Ümschreibung mit der wűrde- Form achten), fűr das Franzősische sind der Konjunktiv Präsens und Perfekt űblicher als den Konjunktiv Präteritum und Plusquamperfekt.

- In der beiden Sprachen ist der Konjunktiv Träger aller sechs grammatischen Kategorien und erscheint er in bestimmten Kontexte.

- Hinsichtlich seiner Funktion findet der deutsche Konjunktiv seine Grundbedeutung in der indirekten Rede und in den Bedingungssätzen; inzwischen kommt sein franzősisches Pendant űberwiegend, fast ausschlieβlich im Nebensatz im Zusammenhang mit Verben, Konjunktionen und Redewendungen, die Hoffnung, Furcht, Wunsch, Unsicherheit ausdrűcken.

- Durch die Verwendung des Konjunktivs im Franzősischen schätzt der Sprecher eher subjektiv einen Vorgang als real oder oder irreal ein, während im Deuschen geht es mehr um die Frage, ob das Geschehen bzw. der Vorgang sachlich real oder irreal ist.

- Der deutsche Konjunktiv ist sowohl im Hinblick auf seine Bildung als auch im Bezug auf seine Verwendung sehr instabil ist, d.h. auch die muttersprachliche Leute ihn sehr unterschiedlich einsetzen; hingegen dazu ist der franzősischen Konjunktiv nicht so schlűssig und auch wenn er wohl vom Tod des Konjunktivs Präteritum bedingt wird, stellt er doch ein stabiles System dar.

- Bei der Wiedergabe und vor allem beim Gebrauch des Konjunktivs in der beiden Sprachen beobachtet man, dass der deutsche Konjunktiv sich wesentlich von seinem franzősischen Pendant unterscheidet (z.B., der deutsche KII wird am meisten durch den franzősischen Konditional und nicht durch den Konjunktiv wiedergegeben). Es gibt doch auch einige űbereinstimmende Verwendungsweisen dieses Modus im Franzősischen und im Deutschen.

- Was das Franzősische betrifft, eine Schwierigkeit liegt in der Tatsache, dass es auf die richtige Darstellung der Handlungen, also auf die Zeitenfolge (consecutio temporum) ankommt. Im Deutschen ist der Ablauf des Geschehens nicht entscheidend.

was die deutsche Sprache


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