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Die Sache mit der Leichenpest

Germana


Die Sache mit der Leichenpest

5. Oktober 1941

Die deutsche Nachrichtenpolitik hat es in den vergangenen Wochen nicht leicht gehabt. Im Hinblick darauf, daß militärische Operationen größten Stils in Vorbereitung waren, von denen der Feind nichts ahnte und die deshalb auch nicht einmal angedeutet werden konnten, mußte sich der OKW.- Bericht eine ganze Zeit lang auf die stereotyp wiederkehrende Feststellung beschränken, daß die Kampfhandlungen im Osten ihren planmäßigen Verlauf nähmen. Weiteres konnte nicht gesagt werden, wenn man nicht Gefahr laufen wollte, der sowjetischen Armeeführung wertvolle Fingerzeige zu geben und damit die geplanten Operationen über­haupt und ernsthaft zu gefährden.



Die deutsche Nachrichtenführung war also gezwungen, im Inter­esse der Kriegführung das Opfer des Schweigens auf sich zu nehmen, was naturgemäß auch zu einer 717y246h gewissen Belastung in der Stimmung des deutschen Volkes führte. Und da sah nun die englische und bolschewistische Propaganda ihre große Stunde gekommen. Sie konnte reden, während wir schweigen mußten. Was in diesen Tagen und Wochen in London und Moskau alles zusammengeschwindelt worden ist, das geht nicht auf sämtliche Kuhhäute der Welt. Es ist müßig, auch nur einen Bruchteil davon heute noch einmal zu wiederholen. Es ist bereits Makulatur, hin­weggefegt vom heißen Sturm weltbewegender militärischer Er­eignisse, deren weitere Auswirkungen wir heute noch gar nicht übersehen können. Das Schweigen hat sich gelohnt.

Vor lauter Angeben und Schwadronieren haben die Bolsche-

wisten und Engländer vollkommen vergessen, aufzupassen. Sie hielten unsere Zurückhaltung in der Beantwortung ihrer simplen und albernen Lügen für Verlegenheit, und eines Tages saß Budjenny mit 5 Armeen in der Falle. Ein Sieg wurde erfochten, der als klassische Vernichtungsschlacht einmal in die Kriegs­geschichte eingehen wird. Und nun setzt auf der Gegenseite der große Katzenjammer ein.

Solche und ähnliche Entwicklungen haben wir im Verlaufe dieses Krieges schon häufiger zu verzeichnen gehabt. Sie spielen sich eigentlich immer nach demselben Schema ab, und man müßte deshalb auch annehmen können, daß unsere Gegner daraus lernten. Aber keine Spur davon. Sie laufen jedesmal wieder in die offen gehaltene Mausefalle hinein, sobald sie den Speck riechen, und tun noch ein übriges, durch verfrühtes Siegesgeschrei ihrer militä­rischen eine moralische Niederlage hinzuzufügen. Wenn sie wenigstens schweigen und abwarten wollten! Aber nein, sie nehmen ihre Illusionserfolge vorweg und bleiben dann auf ihren Prahlereien sitzen. Wenn uns in diesem Kriege auch nur ein Bruchteil der ihnen unterlaufenen Irrtümer nachgewiesen werden könnte, so würde kein Hund mehr ein Stück Brot von uns nehmen. Das begann mit Polen und ist jetzt bei der Sowjetunion angelangt. Sie haben immer falsche Prognosen gestellt. Und trotzdem besitzen sie heute noch die Stirne, sich der Weltöffentlichkeit als reine und unentwegte Wahrheitsfanatiker anzubieten, die die Dinge so dar­stellten, wie sie sind, während wir nach ihren Behauptungen die Pressefreiheit terrorisieren, Schwindel über Schwindel in die Welt setzen und vor lauter Lügen nicht mehr aus noch ein wissen.

Gewiß sind uns im Verlaufe dieses Krieges einige Irrtümer unterlaufen. Wir stehen gar nicht an, das zuzugeben. Aber im großen und ganzen haben wir doch immer recht behalten. Wir haben die militärischen, wirtschaftlichen und psychologischen Kräfte der kriegführenden Mächte im Gegensatz zu den Eng-

ländern richtig eingeschätzt. Wir brauchen uns nicht zu genieren, wenn man uns an Reden oder Aufsätze aus dem Jahre 1939 oder 1940 erinnert. Kann Mr. Churchill ein gleiches von sich behaupten? Vom verpaßten Autobus kurz vor dem Norwegenfeldzug an über die uneinnehmbare Maginot-Linie, den Rupel-Paß, der ewig ge­halten werde, die Insel Kreta, die England wie sein Leben ver­teidigen wollte, bis zur Stalin-Linie, die behauptet werde bis zum Tode und dann plötzlich überhaupt niemals existiert haben sollte, alles ein Schwindel und ein Betrug!

Man müßte also eigentlich annehmen, daß die englische Nachrichtenpolitik in der neutralen Welt ihren letzten Kredit längst verloren hätte. Aber im Gegenteil! Schwedische und schweize­rische Zeitungen zitieren Tag für Tag ihre Lügen mit breitem Wohlbehagen und geben unseren Tatsachenmeldungen nur dann denselben Raum, wenn sie gar nicht mehr widerlegt werden kön­nen. Sogar bei uns gibt es noch einige Unbelehrbare - zwei Todes- und eine Reihe von Zuchthausurteilen aus jüngster Zeit beweisen das -, die es sich nicht versagen können, abends bei verschlossenen Türen, heimlich, still und leise Radio London einzustellen, um ihr politisches und militärisches Wissen durch englische Schwindeleien zu bereichern. Was versprechen sie sich eigentlich davon? Sie handeln nicht nur verbrecherisch, sondern auch maßlos dumm. Denn sie werden doch wohl nicht im Ernst annehmen wollen, daß die Herren Plutokraten in London einen kostspieligen deutschen Nachrichtendienst aufrechterhalten, um Herrn Bramsig und Frau Knöterich über die politische und mili­tärische Lage aufzuklären. Sie gestehen ja auch offen ein, daß sie das nur tun, um unser Volk in Unruhe zu versetzen und Zwie­tracht zwischen Führung und Nation zu säen. Ihre Nachrichten sind also ganz darauf eingestellt, zu diesem Ziel zu führen und diesem Zweck zu dienen. Herr Bramsig und Frau Knöterich also geben sich freiwillig und ohne Zwang zu einer solchen Gemeinheit her.

Haben sie etwa einen Vorteil davon? Mitnichten! Denn erstens laufen sie Gefahr, als Landesverräter ins Zuchthaus zu wandern, und zweitens verschaffen sie sich, auch wenn sie nicht gefaßt werden, nur Sorgen und schlaflose Nächte, weil sie ja gar keine Möglichkeit haben. Richtiges von Unrichtigem und Wahrheit von Schwindel zu unterscheiden.

Die Engländer haben beispielsweise unsere Verlustzahlen in den Wochen unseres Schweigens auf weit über drei Millionen beziffert. Das war natürlich glatter Unsinn. Denn erstens sind die Engländer gar nicht in der Lage, unsere Verluste nachzuzählen, und zweitens wollen sie das auch nicht, da sie ja die Absicht haben, durch maßlos übertriebene Zahlen Unruhe in die deutsche Bevölkerung zu tragen. Wir können auf ihre Lügen nicht antworten, weil wir nur mit genauen Zahlenangaben aufwarten wollen, die aber in der Tat noch nicht vorliegen. Also müssen wir uns auf die Erklärung beschränken, daß unsere Verluste normal sind, was wir nach den vorhandenen Unterlagen auch mit gutem Gewissen behaupten können. Der zuchthausreife Hörer von Radio London schleppt also drei, vier Wochen lang eine Verlustzahl von drei Millionen mit sich herum, flüstert sie von Ohr zu Ohr weiter und muß sich dann eines Tages dahin belehren lassen, daß unsere Verluste zwar im einzelnen sehr schmerzlich sind, aber nicht einmal 10 Prozent der englischen Angaben ausmachen.

Ganz abgesehen vom verbrecherischen Charakter einer solchen Handlungsweise, lohnt es sich eigentlich, den Engländern zuzu­hören? Wir müssen das berufsmäßig tun. Aber Hand aufs Herz, wir wären froh, wenn uns jemand von dieser lästigen Pflicht ent­binden könnte. Das ist so langweilig und stupide, daß es uns all­mählich zum Halse heraushängt. Und dabei wissen wir doch, wie die Dinge in Wirklichkeit liegen, können also Wahrheit von Schwin­del immer genau unterscheiden, was Herr Bramsig und Frau Knöterich nicht können. Ihnen hält niemand Vortrag über die

Lage auf allen Gebieten. Und wenn Rundfunk und Presse bei uns schweigen, das heißt also meistens sich Operationen von wahrhaft gigantischen Ausmaßen vorbereiten, es somit Pflicht jedes Deut­schen wäre, zu warten und Vertrauen zu haben - ein Vertrauen übrigens, das in ungezählten geschichtlichen Erfolgen seine Recht­fertigung findet -, stellen Herr Bramsig und Frau Knöterich heimlich Radio London ein, um sich von unseren erbittertsten Feinden und Hassern für dumm verkaufen zu lassen.

Das ist nicht nur verbrecherisch, das ist auch in höchstem Maße unfair. Der Führer und seine militärischen und politischen Mitarbeiter mühen sich ab, Tag und Nacht sind sie an der Arbeit, doch nicht für sich, sondern für ihr Volk, das ihr Ein und Alles ist. In den letzten Stunden vor den großen Erfolgen halten sie oft den Atem an vor Besorgnis, ob auch alles klappt, ob die Entwicklung tatsächlich so verläuft, wie sie geplant und erdacht wurde, ob nicht irgendwo noch eine unvorhergesehene Panne eintritt, und dann freuen sie sich auf den Augenblick, da sie wieder mit einem großen Sieg vor das Volk hintreten und es damit für langes Schwei­gen entschädigen können. Unsere Soldaten marschieren und mar­schieren Tag und Nacht durch Regen und Staub, knacken Bunker und Feldbefestigungen auf, waten durch Bäche, schwimmen mit ihren Vorausabteilungen durch reißende Ströme, nur von dem einen Gedanken beseelt, den Kessel rechtzeitig zu schließen und damit die unzerbrechbare eiserne Zange um den Feind zu legen.

Unterdes sitzen Herr Bramsig und Frau Knöterich am Rund­funk und lassen sich von Herrn Churchill belehren. Das ist zum Ausspucken gemein. Das ist undankbar, verächtlich und nieder­trächtig. Das entbehrt des primitivsten Respekts vor der Arbeit und vor der Verantwortung der Führung. Ich weiß, daß der Lon­doner Rundfunk bei Bekanntwerden dieser Darlegungen für Herrn Bramsig und Frau Knöterich Partei ergreifen wird. Sie verdienen auch gar nichts anderes. Die Londoner Juden und Plutokraten

möchten uns liebendgern in ein Gespräch verwickeln. Sie sind uns zu dumm und zu albern dazu. Obendrein fehlt uns dafür auch die Zeit und die Lust. Wir haben mehr und Besseres zu tun. Wir haben nicht die Pflicht, ihnen zu Gefallen zu sein, sondern dem deutschen Volke zu dienen, ihm zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen, weil wir wissen, daß er unsere letzte, aber auch unsere größte Chance ist. Wir sind uns klar darüber, welche verheerenden Folgen die britische Lügenpropaganda im Weltkrieg über unsere Nation heraufbeschworen hat. Wir möchten unser Volk nicht ein zweites Mal dieser Gefahr ausgesetzt wissen. Hätte sich damals jemand gefunden, der den Londoner Lügnern ein Paroli geboten hätte, dann wäre dieser Krieg wahrscheinlich nicht nötig gewesen. Diesmal wollen wir daraus lernen, und zwar gründlich und für immer.

Was sagt man zu folgendem Beispiel: die deutsche Wehrmacht greift Kiew wochenlang nicht an, um deutsches Soldatenblut zu sparen und weil ihre Führung weiß, daß diese Stadt in der am vergangenen Sonnabend zu Ende gefühlten Umfassungsschlacht sowieso in unsere Hände fallen wird. Von dem Plan einer solchen Umfassungsschlacht kann sie natürlich nichts sagen, weil sonst der Feind auch davon erfahren und dagegen seine Gegenmaßnahmen treffen würde. In der Zeit der Vorbereitungen, die mit einer fieberhaften Eile betrieben werden, verbreitet die britische Lügen­propaganda - und sie kann das gefahrlos tun, da wir ja zum Schweigen verurteilt sind - die Nachricht, daß unser Angriff stocke, weil in Kiew die Leichenpest ausgebrochen sei. Herr Bramsig und Frau Knöterich hören das in ihren Erbauungsstunden am englischen Rundfunk und erzählen es gerüchteweise weiter, einer Frau oder einer Mutter, deren Mann oder Sohn vor Kiew liegen, bereiten ihnen damit viel Kummer und Herzeleid, und wir können ihnen nicht die Wahrheit sagen, weil wir im Interesse unserer Soldaten schweigen müssen.

Verdienen solche Gerüchtemacher nicht das Zuchthaus und obendrein noch die Verachtung des ganzen Volkes? Dummheit kann hier nicht als mildernder Umstand gewertet werden. Wir sind im Kriege. Wir kämpfen um unser Leben. Auch den Weltkrieg haben wir nicht aus Feigheit, sondern aus Dummheit verloren. Darum lasset uns nicht nur stark sein wie die Löwen, sondern auch klug wie die Schlangen. Wir müssen den Feind überwinden mit einem Höchstmaß an Kraft und an Intelligenz. Und wenn Herr Bramsig und Frau Knöterich nicht so viel Gehirn im Kopfe haben, um einzusehen, daß man im Kriege nicht auf den Feind hören darf, dann müssen sie durch exemplarische Strafen dazu angehalten werden.

Auch das ist eine Forderung des Sieges.


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